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"Gorch Fock": Rätsel um Gewicht der Kadettin scheint gelöst


Militär & Verteidigung
Rätsel um Gewicht der Kadettin scheint gelöst

Von dpa, dapd
Aktualisiert am 10.02.2011Lesedauer: 2 Min.
Die verunglückte Kadettin Sarah S. war offenbar doch nicht übergewichtig (Fotos: dpa/dapd)Vergrößern des BildesDie verunglückte Kadettin Sarah S. war offenbar doch nicht übergewichtig (Fotos: dpa/dapd)
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Das Rätsel um das Körpergewicht der am 7. November vergangenen Jahres auf dem Segelschulschiff "Gorch Fock" tödlich verunglückten Offiziersanwärterin Sarah S. scheint gelöst zu sein. Sie war im brasilianischen Hafen von Salvador da Bahia aus 27 Meter Höhe aus der Takelage des Segelschiffes auf Deck gestürzt.

Aus Marinekreisen war zu hören, dass die Leiche von Sarah S. im Krankenhaus der Hafenstadt angeblich mit 20 Kilo Formaldehyd versehen worden war. Damit werden Leichen präpariert. Die brasilianischen Ärzte hätten diese Präparierung vorgenommen, um die Leiche für den Flug in die Heimat transportfähig zu machen. Das Flugzeug habe über keine Tiefkühleinrichtung verfügt, war zu erfahren.

Anderen Meldungen zufolge kann das Formaldehyd allein jedoch nicht die Gewichtszunahme erklären. Weitere Faktoren müssten geprüft werden. Auch in Deutschland ist es üblich, für die Rechtsmedizin Organe und vor allem zur Ausbildung von Studenten ganze Leichname in Formaldehyd einzulegen. Sie können dadurch schwerer werden. Die Rechtsmedizin an der Kieler Universität unter Leitung von Prof. Hans-Jürgen Kaatsch hatte die Leiche untersucht. Zu Einzelheiten wollte Kaatsch nichts sagen.

Mutter bestritt Übergewicht von Sarah S.

Auch Marineinspekteur Axel Schimpf hatte im Verteidigungsausschuss erklärt, er wisse nicht, wie die Meldungen zustande gekommen sind, wonach die Soldatin bei einer Größe von 1,58 Meter 83 Kilo gewogen haben soll und deswegen untauglich für den Dienst auf der "Gorch Fock" gewesen sei. Die Mutter der 25-jährigen Soldatin hatte immer wieder behauptet, ihre Tochter habe vor Dienstantritt auf keinen Fall mehr als 60 Kilo gewogen. Schimpf hatte als Obduktionsergebnis der Leiche 83 Kilo genannt.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums wollte zu den neuen Erkenntnissen keine Stellung nehmen. Auf Anfrage erklärte er lediglich, dass alle vorhandenen Dokumente für den Unglücksfall der Staatsanwaltschaft in Kiel übergeben worden seien. Zu den laufenden Ermittlungen erteile das Verteidigungsministerium keine Auskunft.

"Topfit und sportlich"

Auch der Anwalt der Mutter von Sarah S., Thomas Kock, unterstrich, die junge Frau habe entgegen anderslautenden Medienberichten nicht 83, sondern höchstens 60 Kilo gewogen. Woher die Gewichtsangabe komme, sei ihm unklar. Die Mutter betonte, ihre Tochter sei noch eine Woche vor dem Unglück bei ihr in Bodenwerder gewesen. Dabei hätte ihr auffallen müssen, wenn Sarah so deutlich zugenommen hätte. "Sie war ganz normal bei ihrem Besuch. Sarah war topfit und sportlich. Sie hat immer nur um die 55 bis 58 Kilo gewogen", unterstrich die Mutter in der "Deister- und Weserzeitung".

Gegenwärtig befindet sich die "Gorch Fock" auf dem Heimweg. Sie soll Ende April oder Anfang Mai in Kiel einlaufen. Laut einem Bericht der "Rheinischen Post" muss das Verteidigungsministerium den suspendierten Kommandanten Norbert Schatz wahrscheinlich wieder an Bord der Dreimast-Bark einsetzen. Erste Befragungen der Besatzung und ehemaligen Offiziersanwärter hätten "keine Anzeichen für ein disziplinarrechtliches Fehlverhalten" ergeben, habe ein Mitglied der Untersuchungskommission erklärt.

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