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"S21"-Gutachter schlagen Alarm: Tunnel sind Todesfallen


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Gutachter: "S21"-Tunnel sind Todesfallen

Von t-online
Aktualisiert am 23.10.2012Lesedauer: 2 Min.
So schön soll es aussehen: "Stuttgart 21" in einer Animation - doch jetzt gibt es erneut ÄrgerVergrößern des BildesSo schön soll es aussehen: "Stuttgart 21" in einer Animation - doch jetzt gibt es erneut Ärger (Quelle: dpa-bilder)
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Zwei neue und bisher unveröffentlichte Gutachten zu "Stuttgart 21" schlagen Alarm: "Die Tunnel sind Todesfallen" ist das vernichtende Urteil von unabhängigen Ingenieuren, die die Pläne des Projekts mit seinen auf 60 Kilometern unterirdisch verlaufendem System unter die Lupe genommen haben. Das berichtet der "Stern", dem die Gutachten vorliegen.

Und es kommt noch schlimmer: Nach Meinung der Experten würden nach der derzeitigen Planung die Kosten noch einmal um das Vielfache explodieren, wenn man moderne Sicherheitsstandards erreichen will: Dies würde die Kosten des Projekts "auf 15 bis 20 Milliarden Euro treiben", sagte der renommierte Brandexperte Hans-Joachim Keim dem "Stern".

Dies würde vermutlich eine neue Protestwelle gegen das Projekt auslösen, da das Land Baden-Württemberg mit der Deutschen Bahn eine Kostenbremse von 4,5 Milliarden Euro vereinbart hat - offenbar will die Bahn jetzt dagegen klagen.

Entsetzen über Sicherheitsmängel

Die Stuttgarter Ingenieure sind in ihren Gutachten offenbar entsetzt von den Sicherheitsvorkehrungen bei "S21": Die Löscheinrichtungen in den langen Tunneln seien "nicht brauchbar", die Fluchtwege zu schmal, das Streckengefälle viel zu hoch, zitiert der "Stern". Bei einem Unglück hätten Kinder, alte Menschen oder Behinderte keine Chance.

33 Minuten würde etwa die Evakuierung im neun Kilometer langen Fildertunnel dauern – mehr als doppelt so lange wie von der Bahn erlaubt. "Aus brandtechnischen Gründen" halten die Ingenieure "S21" daher für "nicht machbar".

Kostendeckel bereits gesprengt

Am Montag hatte der Vorstand für Technik der Bahn, Volker Kefer, gesagt, dass der Flughafenbahnhof für "S21" um 224 Millionen teurer wird als erwartet. Damit ist der Kostendeckel für das Projekt von 4,5 Milliarden Euro bereits gesprengt. Nach dem Bekanntwerden der Gutachten hat die Bahn jetzt wohl Probleme in einer ganz anderen Größenordnung.

Die Bauarbeiten für "Stuttgart 21" haben trotz der massenhaften Proteste im Februar 2010 begonnen. Bei der Volksbefragung im November 2011 waren die Befürworter klar in der Mehrheit. Seitdem muss der Grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann das Projekt durchsetzen, gegen das er sich zuvor vehement eingesetzt hatte. Der neue Bahnhof soll im Dezember 2020 in Betrieb gehen.

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