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FDP-Wählerschelte: "Die Masse ist meinungslos"


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"Die Masse ist meinungslos"

von Fabian Reinbold, Spiegel-Online

Aktualisiert am 27.09.2011Lesedauer: 2 Min.
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Eigenwilliger Ansatz: Der Frankfurter Parteichef Dirk Pfeil erklärt den Absturz der FDPVergrößern des Bildes
Eigenwilliger Ansatz: Der Frankfurter Parteichef Dirk Pfeil erklärt den Absturz der FDP (Quelle: dpa-bilder)

Warum sind die Liberalen in der Wählergunst so abgestürzt? Frankfurts FDP-Chef Pfeil glaubt, die Erklärung gefunden zu haben: Die Bevölkerung sei einfach zu schlecht gebildet. Er verzweifle daran, dass sich die Wähler nicht schlauer machten.

Sie haben einiges versucht in den letzten Monaten: Die Liberalen haben ihren Parteivorsitzenden gewechselt, einen neuen Fraktionschef eingesetzt, sich mal als proeuropäische Partei, mal als schärfste Euro-Kritiker zu profilieren versucht - doch nichts half. Es hagelte eine Wahlniederlage nach der anderen. Zuletzt kam die Partei bei den Berliner Abgeordnetenhauswahlen auf 1,8 Prozent.

Nicht die Partei ist schuld, sondern der Wähler

Den Aktionismus hätte man sich womöglich sparen können, meint Dirk Pfeil. Denn der FDP-Chef in Frankfurt am Main glaubt, den Grund für die miserablen Ergebnisse gefunden zu haben. Schuld ist demnach nicht die Partei, sondern ganz einfach der Wähler, genauer gesagt: dessen schlechte Bildung.

Dirk Pfeil, 63 Jahre alt, Mitglied im hessischen FDP-Parteipräsidium, hat der "Frankfurter Neuen Presse" ein interessantes Interview gegeben. Es geht um lokale Themen ("Die Frage der Straßenreinigungsgebühr ist noch nicht zu Ende diskutiert", erklärt Pfeil), aber auch um das große Ganze. Pfeil sagt, dass die Mehrheit der Bevölkerung "keine politische Bildung genossen hat. Die Masse ist meinungslos, sprachlos". Das sei schlimm.

Zu ungebildet für liberale Politik

Die Aussage verwunderte den Interviewer ein wenig. Er fragte nach: "Also sind die Wähler zu ungebildet, um die Botschaft der FDP zu verstehen?" Pfeil antwortete: "Die Masse ja. Deswegen werden wir nie eine Volkspartei. Liberal zu sein, ist keine Massenmeinung."

Im Gespräch ging es auch um das miserable Ergebnis bei den Berliner Wahlen, bei denen die Piratenpartei neun Prozent erreichte. Pfeil wurde gefragt, ob es ihn ärgere, dass die Piraten in Berlin viermal so viele Stimmen bekommen haben wie die FDP. Der Politiker sagte, dass er es aufgegeben habe, sich darüber zu ärgern. "Ich verzweifle am mangelnden Willen der Wähler, sich ein bisschen schlauer zu machen."

Pfeil ist nicht nur liberaler Lokalpolitiker, sondern auch Insolvenz-Experte: Mit dem Abwickeln einer Organisation, die kein Kapital hat und kein Vertrauen mehr genießt, kennt er sich also aus. Das macht seinen Kommentar zur Lage der FDP umso interessanter.

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