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Zapfenstreich: Wulff wünscht sich "Over the Rainbow"


Gesellschaft
Wulff wünscht sich "Over the Rainbow"

Von dapd, afp, dpa
Aktualisiert am 06.03.2012Lesedauer: 3 Min.
Am 8. März wird Christian Wulff feierlich verabschiedetVergrößern des BildesAm 8. März wird Christian Wulff feierlich verabschiedet (Quelle: dapd)
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Der am Donnerstag stattfindende Große Zapfenstreich für den zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff sorgt im Vorfeld weiter für Schlagzeilen. Altbundeskanzler Helmut Schmidt und die vier noch lebenden Altbundespräsidenten hatten bereits scharfe Kritik an der aufwendigen Veranstaltung geübt. Nach "Bild-Informationen macht auch Wulffs Musikliste Ärger. Denn der Ex-Bundespräsident wünscht sich statt drei gleich vier Lieder.

Das habe man noch nie für jemanden gemacht, zitiert "Bild.de" einen Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums.

Dem Bericht zufolge wünscht sich Wulff das Lied "Over the Rainbow". Der Song aus den 30er Jahren wurde von Judy Garland für den Film "Der Zauberer von Oz" gesungen und ist seitdem viele Male interpretiert worden. Darüber hinaus werde das Stabsmusikkorps der Bundeswehr den "Alexandermarsch" von Alexander Leonhardt und "Da berühren sich Himmel und Erde" von Christoph Lehmann spielen.

"Ebony and Ivory" zu schwierig

Als vierten Titel habe sich Wulff die "Ode an die Freude" von Ludwig van Beethoven gewünscht. Ursprünglich war berichtet worden, Wulff wolle den Titel "Ebony and Ivory" beim Zapfenstreich hören. "Bild.de" berichtete aber, das Stabsmusikkorps habe dagegen Bedenken erhoben, weil der Titel sich nur schwer auf der Trompete spielen lasse.

Die feierliche Verabschiedung Wulffs findet am Donnerstag im Park von Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten, statt. Nach einem Bericht der "Welt" werden alle vier noch lebenden Altbundespräsidenten der Veranstaltung fernbleiben.

Richard von Weizsäcker, Roman Herzog, Horst Köhler und Walter Scheel hätten sich gegen eine Teilnahme an der militärischen Abschiedszeremonie entschieden, berichtet die Zeitung unter Berufung auf die jeweiligen Büros der früheren Staatsoberhäupter.

Steinmeier rät Wulff zum Verzicht

SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier legte Wulff nahe, auf seinen Großen Zapfenstreich zu verzichten. Er glaube nicht, dass die Veranstaltung noch einigermaßen würdevoll über die Bühne gehen könne, nachdem alle ehemaligen, noch lebenden Bundespräsidenten ihre Teilnahme abgesagt hätten, sagte Steinmeier.

Steinmeier selbst wollte sich bei der Veranstaltung vertreten lassen. Nach eigenem Bekunden hat er aber auch gar keine Einladung erhalten. Gleiches gilt für die Fraktionsspitzen der übrigen Parteien im Bundestag. Die Linkspartei und die Grünen betonten, dass sie auch bei einer Einladung abgesagt hätten.

Bundestagspräsident Norbert Lammert wird indes bei der Ehrung dabei sein. Lammert habe eine Einladung und werde diese auch annehmen, teilte sein Büro mit. Gleiches gilt für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Das bestätigte ein Regierungssprecher.

Nicht dabei sein werden Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU), Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU), Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP). Noch nicht sicher ist die Teilnahme von Außenminister Guido Westerwelle (FDP). Die Minister sagten aus Termingründen ab.

Schmidt: Gesamte politische Klasse beschädigt

Altbundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) war zuvor mit Wulff hart ins Gericht gegangen. Der zurückgetretene Bundespräsident habe nicht nur dem Amt des Staatsoberhaupts "schweren Schaden" zugefügt: "Er hat gleich die gesamte politische Klasse mit beschädigt", sagte Schmidt der "Bild"-Zeitung.

Wulff war am 17. Februar nach Einleitung staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen wegen des Verdachts der Vorteilsnahme von seinem Amt zurückgetreten. Laut Bundespräsidialamt hat er aber Anspruch auf den Ehrensold in Höhe von jährlich 199.000 Euro, weil sein Rücktritt aus "politischen Gründen" erfolgt sei. Am Wochenende war bekannt geworden, dass Wulff zudem auf sein Recht besteht, auch künftig im Präsidialamt Büro und Mitarbeiter in Anspruch nehmen zu können.

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