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Uwe Barschel: Chefermittler geht von einem Mord aus


Chefermittler: Uwe Barschel ist ermordet worden

Von dapd
Aktualisiert am 04.09.2012Lesedauer: 2 Min.
Barschels "Ehrenwort-Pressekonferenz": Er habe seinen Konkurrenten Björn Engholm nicht bespitzeln lassen, behauptete erVergrößern des BildesBarschels "Ehrenwort-Pressekonferenz": Er habe seinen Konkurrenten Björn Engholm nicht bespitzeln lassen, behauptete er (Quelle: dpa)
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Der langjährige Chefermittler der Lübecker Staatsanwaltschaft, Heinrich Wille, geht auch 25 Jahre nach dem Tod des ehemaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Uwe Barschel (CDU) von einem Mord aus.

"Ich bin davon überzeugt, dass Uwe Barschel durch die Hand von Mördern zu Tode gekommen ist", sagte er. Einen Suizid halte er "nur noch für eine theoretische Möglichkeit, die man nicht im naturwissenschaftlichen Sinne ausschließen kann".

"Spuren führen auf keinen Tatverdächtigen hin"

Die kürzlich entdeckten neuen DNA-Spuren auf der Kleidung des Politikers böten zwar tendenziell neue Erkenntnisse. "Sie führen aber auf keinen Tatverdächtigen hin", sagte Wille. Aus diesem Grund seien die Ermittlungen der Behörde bereits 1998 eingestellt worden.

Eine förmliche Aufnahme neuer Ermittlungen sei nicht geboten. Er würde aber Professor Hans Brandenberger zur Präzisierung seiner Überlegungen schriftlich auffordern. Brandenberger zufolge habe ein ein weiteres Medikament, das mit Alkohol als K.-o.-Tropfen wirke, eine wesentliche Rolle beim Tod Barschels gespielt.

"Ausdruck diskreter Gewalt"

Maßgeblich sei die Bewertung von Indizien des Tatortes, die zum Teil auch schon 1987 möglich gewesen sei, sagte Wille. "Der senkrecht von oben nach unten abgerissene zweite Hemdknopf Barschels ist ein Ausdruck diskreter Gewalt, der mit Suizid nicht in Einklang zu bringen ist."

Auch das Spurenbild von verschmutztem Badvorleger und Handtuch ist mit Suizid nicht in Übereinstimmung zu bringen." Zudem sei das geleerte Whiskyfläschchen aus der Minibar des Hotelzimmers zur Spurenbeseitigung mit Wasser ausgespült worden.

Keine suizidale Persönlichkeit

Gegen einen Selbstmord Barschels spreche, dass dieser keine suizidale Persönlichkeit gewesen sei, sagte Wille. Barschel habe konkrete Alternativen zur Politik nicht nur in der freien Wirtschaft gehabt. Zudem habe dessen Umfeld gegen Suizid gesprochen. "Er war gut verankert in seiner Familie, hatte persönliche Freunde, was vielen unbekannt war, und ein vertrauensvolles Verhältnis zu mehreren Ärzten."

"Sofern nicht ein Beteiligter an dem Mord ein Geständnis ablegt, werden die näheren Umstände des Geschehens wohl immer im Dunkel bleiben", sagte Wille.

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