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Türkei gegen Syrien: Kampfjet vs. Kampfhubschrauber


Krisen & Konflikte
Kampfjet vs. Kampfhubschrauber

Von afp, dpa
Aktualisiert am 12.10.2012Lesedauer: 3 Min.
Türkei gegen Syrien: F-16-KampfjetsVergrößern des BildesTürkische F-16-Kampfjets in der Stadt Diyarbakir, unweit der syrischen Grenze (Quelle: Reuters-bilder)
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Ein neuer feindseliger Zwischenfall an der Grenze hat die Spannungen zwischen der Türkei und Syrien am Freitag weiter verschärft. Die türkische Luftwaffe setzte nach offiziellen Angaben ein Kampfflugzeug ein, um einen syrischen Hubschrauber abzudrängen. Nach Informationen der Zeitung "Hürriyet" verlegte die türkische Armee inzwischen mindestens 250 Panzer an die Grenze zu Syrien; gleichzeitig verlegte die Luftwaffe 15 Kampfjets ins südostanatolische Diyarbakir.

Die Stadt liegt nur etwa 120 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt. Dieser Grenze habe sich der syrische Hubschrauber genähert, um die von Rebellen kontrollierte syrische Stadt Asmarin zu beschießen, berichtete ein türkischer Offizieller. Syrische Regimegegner versuchen dort mit aller Macht die Assad-Truppen aus dem Grenzgebiet zu vertreiben. Daraufhin sei das türkische Kampfflugzeug von Diyarbakir gestartet und habe den Hubschrauber abgedrängt.

In der vergangenen Woche war der Konflikt an der Grenze eskaliert, nachdem syrische Artilleriegeschosse in dem türkischen Ort Akcakale einschlugen und fünf Zivilisten töteten. Das Parlament in Ankara hatte daraufhin grundsätzlich grünes Licht für einen Militäreinsatz im Nachbarland gegeben.

Planungen auf Hochtouren

Laut "Hürriyet", die sich auf Militärkreise beruft, laufen die Planungen für eine mögliche Intervention auf Hochtouren. Demnach sind die Planer zu dem Schluss gekommen, dass sich die relativ flache Gegend um Akcakale gut für einen Panzerangriff eignen würde. Dem Bericht zufolge sehen die Überlegungen vor, einen Panzereinsatz durch Luftangriffe auf syrische Stellungen vorzubereiten. Das erklärt die Aufstockung von 60 auf 250 Panzer und die Verlegung von 15 Kampfjets.

Der Syrien-Sondergesandte Lakhdar Brahimi reist am Samstag zu einem Treffen mit dem türkischen Außenminister Ahmet Davutoglu nach Istanbul. Bei dem Gespräch werde es um "alle Aspekte" des syrischen Konflikts gehen, sagte ein Diplomat. Auch Guido Westerwelle (FDP) ist am Samstag in Istanbul, um Davutoglu zu treffen. Er mahnte sowohl die Türkei als auch Syrien zur Besonnenheit.

Seit dem Beginn der Revolte gegen den syrischen Staatschef Baschar al-Assad im März 2011 haben sich die früher verbündeten Nachbarstaaten entzweit. Der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan fordert angesichts der blutigen Niederschlagung der Proteste den Rücktritt Assads.

Gestopptes Flugzeug: USA hinter Türkei

Am Mittwoch hatte die Türkei ein aus Moskau kommendes syrisches Passagierflugzeug mit Kampfflugzeugen zur Landung in Ankara gezwungen und einen Teil der Ladung beschlagnahmt. Erdogan zufolge enthielt die beschlagnahmte Fracht des Flugzeugs "Munition" und militärische Ausrüstung eines russischen Herstellers für Damaskus.

Die USA haben ihrem NATO-Partner in dieser Sache, die diplomatischen Zwist mit Russland zur Folge hatte, inzwischen den Rücken gestärkt. "Wir unterstützen die Entscheidung der türkischen Regierung, das Flugzeug zu untersuchen", erklärte US-Außenamtssprecherin Victoria Nuland in Washington.

Nach Informationen der türkischen Zeitung "Takvim" hat die Regierung in Ankara jetzt einen Nato-Waffenexperten hinzugezogen, um die Fracht des abgefangenen Passagierflugzeugs zu untersuchen. Er soll prüfen, ob unter den beschlagnahmten Materialien Teile sind, die zu Raketensprengköpfen montiert werden können.

Zwölf Raketenteile, zwölf Kisten?

Die regierungsnahe Zeitung "Yeni Safak" berichtet von zwölf Raketenteilen, die an Bord gefunden worden seien. In Russland seien die militärischen Güter auf dem Luftwaffenstützpunkt Tula, 200 Kilometer von Moskau entfernt, geladen worden. Erst danach habe die Maschine in Moskau Passagiere an Bord genommen, hieß es.

Eine russische Zeitung meldete hingegen, das Passagierflugzeug habe zwölf Kisten mit Teilen eines Frühwarnsystems an Bord gehabt. Die Ladung sei für die Reisenden ungefährlich gewesen, sagte ein nicht namentlich genannter Mitarbeiter der russischen Rüstungsbranche der Zeitung "Kommersant".

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