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Super-Erde um die Ecke entdeckt


Lebensfreundliche Super-Erde um die Ecke

Von dapd
08.11.2012Lesedauer: 3 Min.
Super-Erde nur 42 Lichtjahre weit wegVergrößern des BildesSieht aus wie bei uns daheim: die neue Super-Erde in einer Illustration (Quelle: J. Pinfield/RoPACS/dapd)
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Auf der Suche nach Leben im All außerhalb unseres Sonnensystems haben Astronomen einen neuen vielversprechenden Planeten entdeckt: HD 40307 g ist nur rund 42 Lichtjahre von der Erde entfernt und umkreist dort einen sonnenähnlichen Stern in genau dem richtigen Abstand.

Dadurch könnten auf seiner Oberfläche lebensfreundliche Bedingungen herrschen: milde Temperaturen, Wasser, das deshalb flüssig bleibt, und eine stabile Atmosphäre. Wie gesagt: könnten. Sagen der Astronom Mikko Tuomi und seine Mitarbeiter von der britische Universität Hertfortshire; sie berichten über ihre Entdeckungen im Fachblatt "Astronomy and Astrophysics".

Mit einer Masse, die etwa siebenmal so groß ist wie die der Erde, gehört HD 40307 g zu den sogenannten Super-Erden. Solche Gesteinsplaneten müssen, wollen sie als Super-Erde gelten, zwar schwerer als die Erde sein, aber leichter als Uranus. Und Uranus wiederum ist der kleinste bekannte Vertreter der Gasplaneten, die per se deutlich größer sind als Himmelskörper aus Stein.

Der neu entdeckte Planet besitzt noch mindestens fünf Geschwister: Drei Gesteinsplaneten hatten Astronomen bereits im Jahr 2008 im gleichen System entdeckt, drei weitere konnte das Wissenschaftlerteam jetzt identifizieren.

Weder zu heiß noch zu kalt

HD 40307 g benötigt für einen Umlauf um seinen Stern etwa 200 Tage und befindet sich in einem Abstand zu ihm, der knapp zwei Drittel des Abstandes zwischen unserer Erde und deren Sonne beträgt. Damit liegt er mitten in der sogenannten habitablen Zone seines Sterns. Also in einer Entfernung, in der genau so viel Energie von der Sonne ankommt, wie die Entwicklung von Leben benötigt.

Zudem sei es sehr wahrscheinlich, dass der Planet um seine eigene Achse rotiert, analysieren die Forscher. Dadurch entsteht eine Art Tag-Nacht-Effekt, was die Ähnlichkeit zur Erde verstärken würde.

Bei drei der früher entdeckten Geschwisterplaneten, HD 40307 b, c und d, sah die Sache ganz anders aus: Sie umkreisen ihren Stern in einer so geringen Entfernung, dass sie extrem heiß sind und flüssiges Wasser auf ihnen nicht existieren kann. Dadurch ist die Chance für Leben sehr klein.

Das Gleiche gilt für HD 40307 e und f, die beiden kleineren der neu entdeckten Planeten: Ihr Abstand zu ihrem Stern beträgt nicht einmal ein Viertel der Strecke zwischen Erde und Sonne, und sie umkreisen ihn in nur 34 und 51 Tagen.

Neues Verfahren

Entdeckt haben die Astronomen diese Planeten, indem sie Daten des HARPS-Spektrographen am La-Silla-Observatorium der Europäischen Südsternwarte in Chile mit einem neuen Verfahren auswerteten. Damit konnten sie selbst sehr geringe Taumelbewegungen des Sterns HD 40307 erfassen, die durch die Schwerkraft seiner sechs Planeten hervorgerufen wurden.

Bisher sind nur sehr wenige Planetensysteme bekannt, die mehr als fünf Planeten beheimaten. Dazu gehören das System um HD 10180, einen Stern im Sternbild der Kleinen Wasserschlange, das um Kepler-11 im Sternbild Schwan und natürlich das Sonnensystem mit unserer Erde.

Mit dem jetzt verwendeten Verfahren könne man beispielsweise Umlaufbahn und Masse von Exoplaneten gut berechnen, schreiben die britischen Astronomen. Wie diese Planeten aber konkret aussehen, aus welchem Gestein sie bestehen, ob und wenn ja wie viel Wasser sie enthalten und wie ihre Atmosphäre zusammengesetzt ist, könne man aus den Daten allerdings nicht schlussfolgern.

Um also sagen zu können, ob HD 40307 g tatsächlich ein lebensfreundlicher Planet ist, müsste man vor Ort messen und beobachten. Doch ein Mensch bräuchte mit einem Raumschiff, das 250.000 km/h schnell ist, immer noch ziemlich lang, um dorthin zu gelangen: mehr als 181.300 Jahre. In kosmischen Dimensionen ein Klacks, aber für den Otto-Normal-Raumfahrer ...

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