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Erdbeben vor Sumatra: Behörden geben Tsunami-Entwarnung


Behörden geben Tsunami-Entwarnung

Von dpa, dapd, afp, t-online
Aktualisiert am 11.04.2012Lesedauer: 3 Min.
Nach dem heftigen Erdstoß in Aceh in Indonesien: Zwei Frauen, die panisch ins Freie gerannt sindVergrößern des BildesNach dem heftigen Erdstoß in Aceh in Indonesien: Zwei Frauen, die panisch ins Freie gerannt sind (Quelle: ap)
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Nach dem heftigen Erdbeben vor Indonesien haben kleine Flutwellen die Küste erreicht. "Unsere Bojen und Gezeitenanzeiger haben Mini-Tsunamis registriert", sagte ein Sprecher der indonesischen Erdbebenwarte. Es habe mindestens drei solcher Flutwellen gegeben. Die höchste sei in Meulaboh im Westen der Provinz Aceh auf der Insel Sumatra registriert worden. "Sie war 80 Zentimeter hoch", sagte der Sprecher.

Der Erdstoß der Stärke 8,6 ereignete sich etwa 430 Kilometer vor der Westküste Sumatras in 33 Kilometern Tiefe. Das US-Erdbebenzentrum USGS hatte die Stärke zunächst mit 8,9 angegeben, später senkte es diese auf 8,7, dann auf 8,6. "Erdbeben dieser Stärke haben das Potential, verheerende Tsunami auszulösen", warnten die US-Experten und gaben eine Tsunami-Warnung für den gesamten Indischen Ozean aus.

Nach Angaben von Lokalmedien rannten die Menschen auf Sumatra in Panik auf die Straßen. Vor allem in der Provinz Aceh brach Panik aus. Erinnerungen an die verheerende Naturkatastrophe im Dezember 2004 wurden wach. Damals hatte ein Erdbeben der Stärke 9,1 einen Riesen-Tsunami ausgelöst, der an den Küsten des Indischen Ozeans rund 220.000 Menschen in den Tod riss. Am schlimmsten betroffen war Indonesien mit 168.000 Toten.

Warnung vor Tsunamis aufgehoben

Mittlerweile gibt es Entwarnung für die Länder rund um den Indischen Ozean: Das Tsunami-Warnzentrum hat seinen Aufruf zu erhöhter Wachsamkeit aufgehoben. Es sei zwar ein Tsunami ausgelöst worden, teilte das Zentrum in Hawaii mit. Doch bestehe keine Gefahr mehr für die Küstenregionen.

Nur kleine Welle eingetroffen

Zuvor war lediglich eine Welle von 17 Zentimetern Höhe gemessen worden, teilte das Warnzentrum mit. "Das sieht nicht nach einem großen Tsunami aus", sagte Victor Sardina, Geophysiker des Zentrums. "Aber wir beobachten die Lage weiterhin, denn Tsunamis kommen in mehreren Schüben."

Auch Indonesiens Präsident Susilo Bambang Yudhoyono hatte zuvor bereits Entwarnung gegeben. "Im Moment gibt es keine Tsunami-Gefahr", sagte der Staatschef im Fernsehen. "Wir danken Gott, bislang gibt es keine Berichte über Tote oder Schäden", sagte Yudhoyono.

Erdstöße auch in Indien zu spüren

Das erste schwere Erdbeben war selbst in Indien zu spüren. Der Nachrichtensender NDTV zeigte Bilder aus der ostindischen Metropole Kalkutta, auf denen zu sehen war, wie die Erdstöße Gegenstände wie etwa Studioscheinwerfer zum Schwanken brachten. Über Schäden oder Opfer wurde bislang nichts bekannt.

Auch in Singapur, Thailand und Malaysia sei das Erdbeben zu spüren gewesen, berichteten Twitter-Nutzer. An der malaysischen Westküste schwankten Hochhäuser eine Minute lang.

Thailand versetzte seine westlichen Provinzen in Alarmbereitschaft. "Wir beobachten die Lage und haben die Provinzen an der Andamansee aufgerufen, wachsam zu sein", sagte ein Sprecher des thailändischen Katastrophenschutzes im Fernsehen.

Auch der Flughafen in Phuket wurde vorübergehend geschlossen. Urlauber wurden gewarnt, meldeten Behörden. Im Strandort Patong erklang als Vorsichtsmaßnahme die Tsunami-Sirene. Die Urlauber wurden aufgerufen, den Strand zu verlassen und rasch in höher gelegene Gebiete zu gehen. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin sind in den betroffenen Gebieten "geordnete Evakuierungsmaßnahmen" im Gange.

Vergleichbar mit Japan-Beben

Das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) rechnete anfangs mit einem Tsunami - dessen Ausmaß konnten die Forscher jedoch nicht voraussagen. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass das Erdbeben einen Tsunami erzeugt hat - die Frage ist, wie groß er ist", sagte der Potsdamer Wissenschaftler Rainer Kind. "Das Erdbeben ist vergleichbar mit dem Japan-Beben vor einem Jahr", sagte Kind.

Nach den Aufzeichnungen hat das Erdbeben auf einer relativ flachen Fläche stattgefunden. "Es gab wenig vertikale Bewegungen", erklärte Kind. Theoretisch könnte ein Tsunami dadurch deutlich schwächer ausfallen. "Da wir aber die Topographie des Meeresboden nicht kennen, lässt sich dies nur schwer vorhersagen", so Kind.

Forscher der US-Erdbebenwarte USGS bestätigten diese Einschätzung. Anders als etwa bei dem verheerenden Beben Weihnachten 2004 habe sich der Meeresboden horizontal bewegt, nicht vertikal, sagte der Geophysiker Bruce Pressgrave dem Sender BBC. Dadurch sei die Tsunamigefahr weitaus geringer gewesen als bei einem Beben, bei dem der Meeresboden an einer Stelle absackt.

Zum Vergleich: Das schwere Erdbeben vor der Ostküste Japans am 11. März 2011 hatte eine Stärke von 9,0. Das Beben mit dem verheerenden Tsunami Ende 2004 ebenfalls vor Sumatra hatte eine Stärke von 9,1. In der Folge starben rund 230.000 Menschen.

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