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Stamm wirft Behörden "ethnische Säuberung" vor


Krisen & Konflikte
Stamm wirft Behörden "ethnische Säuberung" vor

Von afp, dpa
Aktualisiert am 28.03.2012Lesedauer: 2 Min.
Ein verletzter wird im Sebha-Krankenhaus behandeltVergrößern des BildesEin verletzter wird im Sebha-Krankenhaus behandelt (Quelle: Reuters-bilder)
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Bei Gefechten zwischen Angehörigen arabischer und afrikanischer Stämme in der libyschen Wüstenstadt Sebha sind nach Informationen des Nachrichtensenders Al-Dschasira 37 Menschen getötet worden. Zudem habe es 120 Verletzte gegeben.

Augenzeugen und Vertreter der lokalen Revolutionsräte erklärten, nach einem Autodiebstahl sei am Montag ein Konflikt zwischen Angehörigen des Stammes der Tabu sowie zwei arabischen Stämmen entbrannt.

Ein Schlichtungsversuch sei gescheitert. Die Kämpfe hätten am Dienstagmorgen wieder begonnen.

Dramatische Lage

Der Anführer der Tubu, Issa Abdelmadschid Mansur wirft den libyschen Behörden vor, Flugzeuge und Panzer gegen die Tubu einzusetzen. Er sagte, es gebe einen Plan zur "ethnischen Säuberung" gegen seinen Stamm. Notfalls werde sein Volk eine "internationale Intervention" fordern und sich für einen unabhängigen Staat "wie der Südsudan" einsetzen.

Mansur war ein Gegner des gestürzten Machthabers Muammar al-Gaddafi. Der nun regierende Übergangsrat sei aber nicht anders als Gaddafi, sagte Mansur. Das Problem habe sich inzwischen von einem "Stammeskonflikt zu einem Rassenkonflikt" gewandelt.

Der für die nationale Sicherheit in Sebha zuständige Oberst Mohammed Bussif erklärte, die Lage in der Stadt sei "dramatisch".

Der Vertreter von Sebha im Nationalen Übergangsrat sagte dem Fernsehsender Libya Al-Hurra, er trete aus Protest gegen die "Passivität" und "Reaktionslosigkeit" der Regierung zurück.

Übergangsregierung in die Kritik

Heute hieß es, Verbände von "Revolutionären" aus anderen Städten hätten sich inzwischen auf den Weg in die Oasenstadt gemacht.

Augenzeugen beklagten sich gegenüber dem libyschen Fernsehen über die mangelhafte Unterstützung durch die Übergangsregierung. Sebha hatte zu den letzten Hochburgen des alten Regimes gehört.

Bereits vor der Revolution, die 2011 die 42-jährige Herrschaft von Oberst Gaddafi in Libyen beendet hatte, gab es mehrfach Proteste von Angehörigen des Stammes der Tabu, deren Häuser in der südlichen Oasenstadt Al-Kufra zerstört worden waren.

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