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Soziale Kluft wächst - Deutschland wird amerikanischer


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Soziale Kluft wächst - Deutschland wird amerikanischer

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 05.12.2011Lesedauer: 2 Min.
Soziale Ungleichheit: Armut zwischen den Fassaden des Kapitalismus - ein Bild, das auch in Deutschland immer realer wirdVergrößern des BildesSoziale Ungleichheit: Armut zwischen den Fassaden des Kapitalismus - ein Bild, das auch in Deutschland immer realer wird (Quelle: dapd)
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Die soziale Ungleichheit in Deutschland wird nicht nur immer größer, sie nimmt auch viel stärker zu als in anderen Ländern: Die Einkommenskluft unter Arbeitnehmern ist in den vergangenen 20 Jahren erheblich stärker gewachsen als in den meisten anderen Industrienationen. Das zeigt eine von der OECD vorgelegte Studie. Gesellschaftlich bewegt sich die Bundesrepublik damit auf Verhältnisse wie in den USA zu.

Nach der Studie verdienten die zehn Prozent der Deutschen mit den höchsten Einkommen im Jahr 2008 etwa achtmal so viel wie die untersten zehn Prozent. Konkret beliefen sich ihre Nettobezüge auf durchschnittlich 57.300 Euro im Jahr, die der Geringverdiener hingegen nur auf 7400 Euro (ohne staatliche Hilfsleistungen). Anfang der 90-er Jahre hatte das Verhältnis noch bei sechs zu eins gelegen.

Umverteilung mildert Unterschiede

Im Durchschnitt der Industrieländer liegt das Verhältnis zwischen höchster und niedrigster Einkommensgruppe allerdings bei eins zu neun. Darüber hinaus wird die Ungleichheit in Deutschland durch die Umverteilung um 29 Prozent reduziert. Im OECD-Schnitt sind es nur 25 Prozent.

Dass die Schere in Ländern wie Israel oder den Vereinigten Staaten auseinandergeht, ist keine Überraschung. Zum ersten Mal wächst die Kluft aber auch in Ländern, die bisher relativ geringe Einkommensunterschiede hatten - wie Deutschland, Dänemark und Schweden. Dort ist die soziale Ungleichheit laut OECD stärker als irgendwo anders in den 2000ern gewachsen.

Untere Einkommen stagnieren

Als Ursache gilt der Studie zufolge vor allem die wachsende Zahl von Teilzeitbeschäftigungen und die Zunahme befristeter Arbeitsverhältnisse. OECD-Arbeitsmarktexperte Michael Förster bezeichnet diese Flexibilisierung des Arbeitsmarktes zwar als wichtigen Schritt im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit: "Jetzt müssen aber weitere zur Schaffung von Arbeitsverhältnissen mit Perspektiven und Aufstiegschancen folgen".

In Deutschland stiegen die verfügbaren Haushaltseinkommen der Gutverdiener in den beiden Jahrzehnten vor der Finanz- und Wirtschaftskrise jedes Jahr um 1,7 Prozent. Die Einkommen der unteren zehn Prozent nahmen dagegen nur um 0,1 Prozent pro Jahr zu. Dabei hat sich der Anteil der Teilzeitbeschäftigten seit 1984 auf 22 Prozent verdoppelt. In Deutschland sei diese Entwicklung besonders ausgeprägt, hieß es.

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