t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanoramaKriminalität

Schleswig-Holstein: Frau aus Husum gesteht, fünf Babys getötet zu haben


Kriminalität
Frau aus Husum gesteht, fünf Babys getötet zu haben

Von dpa, dapd
Aktualisiert am 27.09.2012Lesedauer: 2 Min.
Ein Bestatter trägt im Jahr 2006 den Sarg eines kleinen Mädchens zum Grab, dessen Leiche in einer Müllsortieranlage gefunden wurdeVergrößern des BildesEin Bestatter trägt im Jahr 2006 den Sarg eines kleinen Mädchens zum Grab, dessen Leiche in einer Müllsortieranlage gefunden wurde (Quelle: dpa)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Mehr als fünf Jahre nach dem Fund zweier Babyleichen in Schleswig-Holstein sind diese sowie drei weitere Taten aufgeklärt: Eine 28-Jährige aus Husum habe sich bei der Flensburger Mordkommission gemeldet und die Tötung der Kinder gestanden, teilte eine Flensburger Staatsanwältin mit.

Die 28-Jährige wurde am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt. Es erging Haftbefehl wegen Totschlags in fünf Fällen.

Im März 2006 war in der Papiersortieranlage Ahrenshöft im Kreis Nordfriesland eine Babyleiche gefunden worden. Im März 2007 wurde bei Silberstedt im Kreis Schleswig-Flensburg ein weiteres totes Kind entdeckt.

Täterin hatte wohl Angst, verlassen zu werden

Nun meldete sich die 28-Jährige bei der Flensburger Mordkommission und gab zu, die beiden Babys getötet zu haben - offenbar als die Polizei im Zuge der Ermittlungen zum Tod der beiden Kinder einen Speicheltest vornehmen wollte. Im Lauf des Verhörs gestand sie dann auch, die anderen drei Kinder getötet zu haben.

Die 28-jährige Frau ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie habe angegeben, befürchtet zu haben, "ihr Mann könne sie verlassen, wenn sie weitere Kinder gebären würde", sagte die Oberstaatsanwältin. Die Frau habe niemanden etwas von den Schwangerschaften erzählt. Ihr Ehemann behauptet, nichts davon gewusst zu haben.

Kinder lebten offenbar bei der Geburt

Bei dem Kind in Ahrenshöft handelte es sich um ein kleines Mädchen. In unmittelbarer Nähe seiner Leiche wurde die Nachgeburt gefunden. Kurz nach dem Fund untersuchte die Polizei Papiertonnen auf insgesamt 234 Grundstücken.

Damals hatte es Hinweise darauf gegeben, dass die Mutter des toten Säuglings aus Schobüll im Kreis Nordfriesland stammt. Bei der rechtsmedizinischen Untersuchung wurden an der Leiche keine Verletzungen festgestellt.

Im März 2007 wurde dann auf einem Parkplatz an der B201 nahe Silberstedt in einer Plastiktüte ein weiteres totes Baby entdeckt. Auch der kleine Junge hatte gelebt, als er zur Welt kam. Die Geschwister wurden nahe beieinander auf einem Kieler Friedhof begraben.

Kein Einzelfall

In den vergangenen Jahren wurden mehrfach tote Babys in Deutschland gefunden. So waren etwa im Juli in einem Haus im niedersächsischen Ostertimke die Leichen zweier Babys entdeckt worden. Die 43-jährige tatverdächtige Mutter gab an, die Kinder geboren und dann nicht versorgt zu haben.

Besonderes spektakulär war ein Fall in der brandenburgischen Ortschaft Brieskow-Finkenheerd im Juli 2005. Damals wurden die Leichen von neun Babys in mit Blumenerde gefüllten Gefäßen entdeckt. Die Mutter der Kinder hatte ihrem Ehemann die Schwangerschaften zwischen 1988 und 1998 verheimlicht und die Neugeborenen sterben lassen. Sie wurde im Juni 2006 wegen achtfachen Totschlags durch Unterlassen zu 15 Jahren Haft verurteilt.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website