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Rätsel um Feuerschweif am Heiligabend-Himmel gelöst


Astronomie
Rätsel um Feuerschweif am Heiligabend-Himmel gelöst

Von t-online, afp, dpa
Aktualisiert am 25.12.2011Lesedauer: 2 Min.
Lichtschweif an Heiligabend; Sojus-Rakete beim Start drei Tage zuvorVergrößern des BildesLichtschweif an Heiligabend; Sojus-Rakete beim Start drei Tage zuvor (Quelle: dpa/afp)
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Der leuchtende Lichtschweif am Heiligabend-Himmel, den viele Menschen in weiten Teilen Deutschlands beobachtet haben, war nach Angaben der Europäischen Weltraumbehörde ESA Teil einer Sojus-Rakete, der verglüht war. "Es handelte sich dabei um eine Oberstufe der Sojus-Rakete, die kürzlich drei Weltraumfahrer zur Internationalen Raumstation ISS gebracht hat", sagte Bernhard von Weyhe, ESA-Sprecher in Darmstadt. Dies hätten Untersuchungen einer ESA-Expertengruppe unter Professor Heiner Klinkrad eindeutig ergeben.

"Die Raketenteile sind etwa 80 Kilometer über der Erde verglüht. Die Flugrichtung war von Westen nach Osten", erklärte von Weyhe. "Beim Eintritt in die Atmosphäre hatten sie etwa eine Geschwindigkeit von 25.000 bis 28.000 Stundenkilometern." Eine Gefahr für die Bevölkerung habe zu keiner Zeit bestanden. "Je weiter Teile in die Erdatmosphäre eintreten, desto mehr zerbrechen und verglühen sie."

Raketenteile unter anderem über Saarbrücken verglüht

Die Raketenteile seien auf einer Linie über Saarbrücken, Mannheim, Würzburg bis zum nördlichen Prag verglüht, zitierte das ZDF-Onlineportal "heute.de" den ESA-Raumfahrtingenieur Rainer Kresken. Über Polen, der Ukraine oder Weißrussland müssten dann die Reste aufgeschlagen haben. Es müsse sich dabei vor allem um stabile Teile wie die Raketenmotoren gehandelt haben, heißt es weiter. Das Leuchten sei vermutlich von Südengland bis hin zu den Alpen sichtbar gewesen.

Die dritte Stufe der Sojus-Rakete war 8,10 Meter lang, hatte einen Durchmesser von 2,66 Meter und wog 2,5 Tonnen. Teile, die die Erdoberfläche erreicht haben, könnten noch eine Geschwindigkeit von 50 bis 200 Kilometern pro Stunde gehabt haben, sagte Kresken dem ZDF.

Bis zu 70 Tonnen Weltraumschrott im Jahr

Am 24. Dezember war das Phänomen abends über Teilen Deutschlands, Belgiens, Frankreichs und der Niederlande beobachtet worden. Nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt erreichen jährlich 60 bis 70 Tonnen Weltraumschrott die Erde.

Am Mittwoch war eine Sojus-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet, um drei Weltraumfahrer zur Internationalen Raumstation ISS zu bringen. Am Freitag waren der Russe Oleg Kononenko, der US-Amerikaner Donald Pettit und der Niederländer André Kuipers plangemäß am Außenposten der Menschheit in 350 Kilometern Höhe angedockt.

Himmelsspektakel begeistert Augenzeugen

Das Phänomen war an Heiligabend etwa in Thüringen von Augenzeugen gegen 17.30 Uhr gesehen worden. Sie berichteten von drei glühenden Streifen mit einem breiten Schweif, der sich dann in mehrere Teile zerstreut habe. Um was es sich genau handelte, war zunächst unklar geblieben. Manche spekulierten über den Stern von Bethlehem oder die Kutsche vom Weihnachtsmann. Leser von t-online.de berichteten auch aus dem Saarland, Hessen, Niedersachsen und Mecklenburg Vorpommern von der ungewöhnlichen Beobachtung.

Die Mannheimer UFO-Meldestelle des Centralen Erforschungsnetzes außergewöhnlicher Himmelsphänomene berichtete auf ihrer Internetseite, ihre Hotline sei aufgrund der Vielzahl von Anrufen fast zusammengebrochen.

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