US-Hilfsorganisationen haben vor einer schweren Hungerkatastrophe in Nordkorea gewarnt und die USA zu Hilfslieferungen aufgefordert. Ohne ein sofortiges Eingreifen drohe in den kommenden sechs bis neun Monaten eine schwere Hungerkrise in dem stalinistisch regierten Land, warnten fünf Hilfsorganisationen.
Die US-Regierung hatte Nordkorea Anfang des Monats nach Überschwemmungen Hilfslieferungen gesandt. Vor Nahrungsmittelhilfen schreckte sie bisher aber zurück aus Sorge, diese könnten von der Regierung in Pjöngjang zu politischen Zwecken missbraucht werden.
Unwetter vernichtete Ernte
Die Organisationen, welche nach den Überschwemmungen im Land waren, sind von der Lage alarmiert. Nahrungsmittel seien knapp, nachdem schwere Regenfälle und Stürme die Ernten vernichtet hätten, warnten sie. Zudem breiteten sich durch verschmutztes Wasser und mangelnde Hygiene Durchfall-Erkrankungen aus.
Abgeordnete der oppositionellen US-Republikaner lehnen Nahrungsmittelhilfen für Nordkorea ab. Sie befürchten, so die Regierung von Machthaber Kim Jong-Il zu stärken.
6,1 Millionen Menschen sind betroffen
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte die internationale Gemeinschaft bereits im vergangenen Monat aufgefordert, humanitäre Hilfe für Nordkorea zu leisten und dabei politische Erwägungen außer Acht zu lassen. Untersuchungen der UNO hätten ergeben, dass 6,1 Millionen Menschen in dem Land unter einer "ernsten humanitären Krise" litten. Nordkorea hat 24 Millionen Einwohner.