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Neue Hinweise auf den Ölfleck-Mörder


Kriminalität
Neue Hinweise auf den Ölfleck-Mörder

dapd, Von Till Erdtracht

06.02.2013Lesedauer: 3 Min.
Unfall 2011 auf einer Landstraße bei Markt RettenbachVergrößern des BildesBei diesem Unfall starb im 2011 auf einer Landstraße bei Markt Rettenbach ein Motorradfahrer (Quelle: dpa)
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Fast zwei Jahre ist der perfide Mordanschlag auf einen Motorradfahrer nun her, und noch immer bewegt er die Menschen weit über das Allgäu hinaus: Ein 37-jähriger Mann war im April 2011 auf einer Landstraße bei Markt Rettenbach mit seiner Maschine ausgerutscht - auf absichtlich gelegten Ölspuren. Der Vater zweier Kinder starb noch an der Unfallstelle. Lange tappte die Ermittlungsgruppe "Ölfleck" im Dunkeln, doch jetzt gibt es neue Hoffnung, den Fall zu klären.

Der Polizei zufolge verdichten sich die Hinweise, dass der unbekannte Täter schon mehrere Mordversuche unternommen hat: Feuerwehrleute meldeten den Ermittlern, dass sie in den vergangenen Jahren - immer zu Beginn der Motorradsaison - Glasscherben von Wein- und Sektflaschen und Altöl-Flecken in scharfen Kurven beseitigten. Jene tödliche Kombination also, die den Familienvater das Leben kostete.

Drei weitere Öl-Anschläge

Drei Öl-Anschläge aus den Jahren 2007, 2008 und 2010 werden inzwischen ebenfalls dem Unbekannten zugeschrieben. Dabei verunglückte niemand.

Die Tatorte liegen in der Ost-West-Ausdehnung gut 100 Kilometer auseinander, von Markt Rettenbach im bayerischen Unterallgäu bis zum Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg, wie der Sprecher des Polizeipräsidiums Kempten, Christian Owsinski, erklärt.

Theorie über Bord geworfen

Die ursprüngliche Theorie, dass der Täter sicher aus der Umgebung stamme, sei deshalb über Bord geworfen worden. Die Ermittlungen mussten auf das Nachbarbundesland ausgeweitet werden, "was die Sache nicht einfacher macht", wie Owsinski einräumt.

Die Polizei überprüft nun Handydaten vom Unfalltag auch in Baden-Württemberg. Die Soko "Ölfleck" setzt zudem darauf, dass weitere Mordversuche bekannt werden. "Mit jedem Fall steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass der Täter von einem Augenzeugen beobachtet wurde und wir den entscheidenden Tipp bekommen", sagt Owsinski.

330 Spuren für 20 Ermittler

Die grünen Flaschen, die der Täter mit Altöl füllt und aus dem Auto heraus auf die Fahrbahn wirft, seien keine heiße Spur. "Das ist übliche Discounterware, überall erhältlich", sagt der Sprecher.

330 Spuren ist die Ermittlungsgruppe, an der bis zu 20 Beamten beteiligt sind, schon nachgegangen. Vielversprechender ist die am Tatort gesicherte DNA. Seither steht fest: Der Täter ist ein Mann. In den vergangenen Monaten wurden 800 Menschen aus dem Allgäu zur freiwilligen Abgabe einer Speichelprobe aufgerufen.

"Traumatisches Erlebnis" als Motiv?

Die Auswertung ergab noch keinen Treffer. Als gesichert gilt auch, dass der Täter nochmals zum Tatort zurückkehrte - womöglich, um sich an den Folgen seiner irren Tat zu ergötzen.

Aufgrund der Erkenntnis, dass es sich um einen überregional aktiven Wiederholungstäter handelt, wird das mögliche Mordmotiv neu bewertet. Als weniger wahrscheinlich gelten nun die Varianten, dass sich der Mann auf jener Strecke vom Lärm belästigt fühlte oder er bei einem örtlichen Motorradclub abgeblitzt war. Vielleicht war es doch eher ein "traumatisches Ereignis in Verbindung mit einem Motorradfahrer", wie Owsinski sagt, der aber über die Psyche des Täters nicht weiter spekulieren will.

Die Angst wird mitfahren

Wenn die Polizei den Mörder zu Beginn der diesjährigen Motorradsaison noch nicht gefasst hat, dürfte bei vielen Bikern in Schwaben die Angst mitfahren. Die Allgäuer Ermittler wollen nicht zu besonderer Vorsicht aufrufen, um keine Panik auszulösen.

Owsinski rät aber zumindest, die "Fahrweise anzupassen". Eine Überwachung der Strecken oder Patrouillenfahrten kommen nicht infrage. Dafür sei das Gebiet, in dem der Täter zuschlagen könnte, viel zu groß. "Das ist illusorisch, das muss jedem klar sein", sagt der Polizeisprecher.

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