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Christian Wulff hat auch Springer-Chef Döpfner gedroht


Gesellschaft
Wulff hat auch Springer-Chef gedroht

Von dpa, dapd, afp
Aktualisiert am 08.01.2012Lesedauer: 2 Min.
Anonymer Bankcheck: Gerät Bundespräsident Christian Wulff in Erklärungsnot?Vergrößern des BildesAnonymer Bankcheck: Gerät Bundespräsident Christian Wulff in Erklärungsnot? (Quelle: dapd)
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Keine Ruhe um den Bundespräsidenten: Christian Wulff soll auch Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner gedroht haben. Einen entsprechenden Bericht bestätigte der Springer-Verlag. Außerdem kamen neue Gerüchte über Wulffs Hauskauf auf.

Wenn der Artikel über seinen Privatkredit erscheine, dann bedeute das Krieg zwischen dem Bundespräsidialamt und dem Medienkonzern bis zum Ende von Wulffs Amtszeit, sagte Wulff laut "Spiegel", der sich auf Springer-Verlagskreise berief. Der Bundespräsident habe zunächst eine Nachricht auf Döpfners Mailbox hinterlassen, woraufhin ihn dieser zurückgerufen und einen empörten Präsidenten am Telefon gehabt habe.

"Wir können die Darstellung des 'Spiegels' bestätigen, wollen das aber nicht weiter kommentieren", sagte der für die "Bild"-Zeitung zuständige Sprecher Tobias Fröhlich. Der Anruf habe "im direkten Umfeld" von Wulffs Anruf bei "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann stattgefunden.

Wollte Wulff die Geldgeber verschleiern?

Zudem wurde bekannt, dass Wulff bei seinem Hauskauf offenbar versuchte, die Geldgeber zu verschleiern. So gebe es keinen notariellen Vertrag, keinen Grundbucheintrag der Gläubiger und auch keinen Beleg für die Tilgung des Darlehens. Dies berichtet die "Frankfurter Rundschau" unter Berufung auf den niedersächsischen Grünen-Fraktionschef Stefan Wenzel.

Ungewöhnlich erscheint auch die Zahlungsweise: Das Darlehen der Unternehmergattin Edith Geerkens über 500.000 Euro wurde mittels eines anonymen Bundesbank-Schecks ausgezahlt. "Hier tun sich Abgründe auf, die ich nicht für denkbar gehalten habe", sagte Wenzel.

Wulffs anonymer Scheck trug nach Recherchen der Zeitung die Nummer 83338. Er sei am 18. November 2008 von der Sparkasse Osnabrück ausgestellt worden. "Ich habe noch nie gehört, dass jemand auf diese Weise ein Haus finanziert", sagte Wenzel. "Das schreit nach einer Überprüfung."

Die Annahme anonymer Schecks dürfte kein normaler Bankvorgang sein: Vor allem sei es "absolut unüblich bei einem Hauskauf", sagte Baufinanzierungsexperte Max Herbst, Chef der bekannten FMH-Finanzberatung, der Zeitung.

Derartige bestätigte Bundesbankschecks bekomme kein normaler Kunde, sie seien für absolute Ausnahmegeschäfte mit ganz großen Beträgen vorgesehen wie etwa bei Auktionen und Zwangsversteigerungen. Das Besondere an dieser Zahlungsweise sei die Verschleierung der Geldquelle, denn bei diesen Schecks erfahre "auch bei der Einlösung keiner, wer der Geldgeber ist". Es gehe "um das Verbergen der Finanzierungsabläufe".

SPD fordert Wulff zu Selbstanzeige auf

Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD, Thomas Oppermann, forderte Wulff zur Selbstanzeige auf. "Das bietet Christian Wulff die Chance, die Debatte zu beenden und seine Glaubwürdigkeit wiederherzustellen", sagte Oppermann der "Rheinischen Post".

Auch SPD-Chef Sigmar Gabriel attackierte Wulff scharf. "Es ist schlimm, dass der Bundespräsident es so weit hat kommen lassen. Diese ganze Auseinandersetzung ist unwürdig und abstoßend", sagte Gabriel der "Bild"-Zeitung. Er warf Wulff vor, die Maßstäbe für Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit in die falsche Richtung zu verschieben.

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