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Muammar al-Gaddafi ist tot


Krisen & Konflikte
Muammar al-Gaddafi ist tot

Von afp, dpa, t-online
Aktualisiert am 20.10.2011Lesedauer: 3 Min.
Das Bild zeigt angeblich Muammar al-Gaddafi. Der libysche Übergangsrat meldet den Tod des Ex-DiktatorsVergrößern des BildesDas Bild zeigt angeblich Muammar al-Gaddafi. Der libysche Übergangsrat meldet den Tod des Ex-Diktators (Quelle: AFP-bilder)
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Der ehemalige libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi ist offenbar noch lebend in die Hand der Aufständischen gefallen. In einem von Al-Arabija und CNN ausgestrahlten Video soll Gaddafi zu sehen sein, wie er von den Rebellen umringt wird. Er scheint noch auf eigenen Beinen zu stehen und zu wanken. Sein Hemd ist blutgetränkt. Er scheint zu sprechen und seine rechte Hand zu bewegen.

Auf späteren Bildern ist der tote Gaddafi zu sehen. Ein Arzt im Krankenhaus von Misrata bestätigte nach einer Untersuchung, Gaddafi sei am Kopf und am Bauch von Schüssen getroffen worden. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte eine Untersuchung der Todesumstände.

Angeblich in Betonröhre verkrochen

Ein Kämpfer der Rebellen berichtete, Gaddafi habe sich zunächst versteckt und bei seiner Entdeckung gerufen "Nicht schießen, nicht schießen". Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Angeblich trug er eine khakifarbene Uniform und hatte einen Turban auf dem Kopf. Seinen goldenen Revolver trug er offenbar bis zum Ende bei sich - dann nahmen die Milizen ihm seine Waffe als Kriegstrophäe ab. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Kämpfer eine goldene Pistole in die Luft reckten und den Tod des ehemaligen Diktators feierten.

Zuvor hatte auch Informationsminister Mahmud Shamman bestätigt, dass Gaddafi bei den Kämpfen in seiner Geburtsstadt Sirte ums Leben gekommen sei. Shamman berief sich auf Kämpfer, die den Leichnam gesehen hätten.

Ein Augenzeuge sagte dem Nachrichtensender Al-Arabija, der Leichnam Gaddafis sei in das Viertel Souk al-Tawansa in Misrata gebracht worden. Dort sollte er an Gerichtsmediziner übergeben werden. Der Augenzeuge sagte, die Leiche des Tyrannen sei nicht verstümmelt. Er sei offensichtlich durch Schüsse gestorben. Ein Arzt im Krankenhaus von Misrata bestätigte, dass Gaddafi durch Schussverletzungen ums Leben gekommen ist. Gaddafi sei am Kopf und am Bauch von Schüssen getroffen worden, sagte der Arzt dem Nachrichtensender Al-Dschasira.

Genauer Hergang noch unklar

Über die genauen Todesumstände gibt es widersprüchliche Angaben. Zunächst hatte es geheißen, der ehemalige Machthaber sei in seiner Geburtsstadt Sirte gefangen genommen und schwer verletzt worden.

Der Nachrichtensender Al-Arabija zeigte Bilder von dem Ort in Sirte, an dem die Kämpfer Gaddafi angeblich gefunden hatten. Zu sehen sind zwei große Betonröhren, darüber hat jemand auf eine Betonwand gesprüht: "Dies ist der Platz der verfluchten Ratte Al-Gaddafi - Gott ist groß". Auf den Bildern sind außerdem zwei Leichen zu sehen, die am Boden vor den Betonröhren liegen.

Unterdessen hat die NATO bestätigt, am Donnerstagvormittag in der Nähe von Sirte einen "militärischen Konvoi" bombardiert zu haben. Es habe sich um zwei Militärfahrzeuge gehandelt, sagte eine Sprecherin. "Sie wurden gegen 8.30 Uhr getroffen. Da wir keine Soldaten auf libyschem Boden haben, können wir nicht sagen, wer möglicherweise bei diesem Angriff getötet worden ist."

Gaddafis Söhne wohl ebenfalls tot

Am Abend ist auch der Tod von Gaddafis Söhnen Saif al-Islam und Mutassim bestätigt worden. Die Leichname der beiden Männer seien in das Krankenhaus von Sirte gebracht worden, berichtete das offizielle libysche Fernsehen.

Beide sollen von Truppen des Nationalrats in Sirte getötet worden sein. Saif al-Islam al-Gaddafi war mehr oder weniger offen als Nachfolger Gaddafis gehandelt worden. Mutassim war im Regime seines Vaters nationaler Sicherheitsberater.

Erst unmittelbar zuvor hatte es die ersten Berichte über die komplette Einnahme von Sirte gegeben. "Jetzt ist ganz Sirte befreit", zitierte der Sender Al-Dschasira einen Kommandanten des Übergangsrates hinzu. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP begann der letzte Angriff am Donnerstagmorgen und dauerte gerade einmal 90 Minuten. Die Stadt 410 Kilometer östlich von Tripolis war die letzte Hochburg des langjährigen Machthabers. "Hier in Tripolis feiern die Menschen schon auf den Straßen", sagte ein Sprecher der Übergangsregierung.

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