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Messerattacke auf Mitarbeiterin in Neusser Jobcenter


Kriminalität
Mann ersticht Mitarbeiterin in Neusser Jobcenter

Von afp, dapd, dpa
Aktualisiert am 26.09.2012Lesedauer: 2 Min.
Trotz schneller ärztlicher Hilfe konnten Rettungskräfte der niedergestochenen Mitarbeiterin im Neusser Jobcenter nicht mehr helfenVergrößern des BildesTrotz schneller ärztlicher Hilfe konnten Rettungskräfte der niedergestochenen Mitarbeiterin im Neusser Jobcenter nicht mehr helfen (Quelle: dpa)
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In einem Jobcenter in Neuss hat ein Mann seine Sachbearbeiterin niedergestochen. Die Frau verstarb kurz darauf in einem Krankenhaus trotz einer Notoperation. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf. Ein 52-jähriger Tatverdächtiger wurde unmittelbar nach dem Angriff vor der Arbeitsagentur festgenommen.

Laut bild.de ist der mutmaßliche Täter "ausgerastet" und hat auf die 32-jährige Frau eingestochen. Über seine Identität und das Tatmotiv wurde zunächst nichts bekannt. Er war nach Behördenangaben am Morgen in dem Jobcenter erschienen, ohne einen Termin zu haben.

Zwischen Täter und Opfer habe es nach derzeitigem Erkenntnisstand keinerlei persönliche Beziehung gegeben, sagte die zuständige Staatsanwältin Britta Zur. Offenbar sei der 52-Jährige ein Kunde des Jobcenters gewesen und das Opfer die für ihn zuständige Sachbearbeiterin.

Täter und Opfer waren alleine

"Wir wissen, dass Täter und Opfer alleine im Zimmer waren. Das bedeutet, dass wir keine unmittelbaren Zeugen haben", sagte Zur. Ein Kollege des 32-jährigen Opfers habe die Polizei alarmiert. Der in Neuss wohnende Mann wurde den Ermittlern zufolge nach Zeugenhinweisen unweit des Tatorts festgenommen.

Die Kollegen des Opfers stünden nach der Tat unter Schock und würden betreut, sagte Harald Vieten, der Sprecher des Rhein-Kreises Neuss. Einen derart schweren Übergriff in einer Behörde der Region habe es in den vergangenen Jahre nicht gegeben, so Vieten.

Eine Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen erst am Donnerstag auf einer Pressekonferenz Hintergründe zu der Tat bekannt geben.

Betroffenheit bei der Arbeitsagentur

Das Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, Heinrich Alt, zeigte sich entsetzt und betroffen über den Tod der Mitarbeiterin. "Nichts, aber auch gar nichts, rechtfertigt eine solche Handlungsweise", sagte er laut Mitteilung in Nürnberg.

Alle Sicherheitsmaßnahmen in den Jobcentern könnten leider einen Vorfall dieser Art nicht verhindern. "Unsere Mitarbeiter können sich nicht hinter Schutzglas verschanzen. Wir brauchen eine Vertrauensbasis mit unseren Kunden. Dazu müssen wir eine offene Behörde sein."

Wiederholte Angriffe auf Mitarbeiter

Deutschlandweit kam es in der Vergangenheit jedoch immer wieder zu heftigen Attacken auf Behörden-Mitarbeiter. Einige Arbeitsagenturen und Jobcenter beschäftigten inzwischen sogar externe Sicherheitsdienste, die im Falle eines Konflikts einschreiten könnten, sagte Pressesprecherin Ilona Mirtschin.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft in Nordrhein-Westfalen beobachtet eine wachsende Zahl von Übergriffen auf Mitarbeiter von Jobcentern. Der Landesvorsitzende Erich Rettinghaus machte auch die für Arbeitssuchende viel zu komplizierten und kaum nachvollziehbaren Gesetze für aggressives Verhalten verantwortlich. "Wenn es um die Existenz geht, dann sind Kurzschlusshandlungen aus Wut und Verzweiflung alles andere als unvorhersehbar", so Rettinghaus.

Die Bundesagentur böte Mitarbeitern, die regelmäßig in Kontakt mit Kunden sind, auch spezielle Deeskalationstrainings an, sagte Sprecherin Mirtschin. Wie viele Mitarbeiter schon Ziel schwerer Übergriffen wurden, konnte sie nicht sagen.

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