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Maya-Kalender: Der Weltuntergang 2012 findet nicht statt


Geschichte
Der Weltuntergang 2012 findet nicht statt

Von dpa, afp
Aktualisiert am 12.05.2012Lesedauer: 3 Min.
In Guatemala wurde der bisher älteste astronomische Kalender der Mayas an einer Mauer entdecktVergrößern des BildesIn Guatemala wurde der bisher älteste astronomische Kalender der Mayas an einer Mauer entdeckt (Quelle: dapd)
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US-Archäologen haben in Guatemala den bislang ältesten astronomischen Maya-Kalender gefunden. Die in einem ausgegrabenen Haus in der historischen Stätte Xultún entdeckten Mauer-Inschriften stammten aus dem neunten Jahrhundert, erklärte der Archäologe William Saturno von der Universität Boston. Wider Erwarten sagt der Kalender keinen Weltuntergang für das Jahr 2012 voraus.

Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Welt untergehe, so der Wissenschaftler. "Die alten Maya sagten voraus, dass die Welt fortbestehen und in 7000 Jahren alles noch genau sein wird wie damals", erklärte Saturno. "Wir suchen heute immer nach Hinweisen darauf, dass die Welt untergeht, während die Maya dagegen stets Beweise dafür gesucht haben, dass sich nichts verändert", fügte der Forscher hinzu. "Das ist eine völlig andere Geisteshaltung."

Bei den Maya endet im Dezember 2012 die kalendarische Zeitrechnung und eine neue beginnt. Daraus haben viele eine Weltuntergangs-Prophezeiung gemacht haben. Experten versuchen seit langem, diese falsche Theorie aus der Welt zu schaffen: Der Kalender ende dann zwar - aber die Maya hätten dann einfach vorn wieder angefangen: "Es ist so, als ob der Kilometerzähler am Auto einmal umspringt", sagte Anthony Aveni von der Colgate-Universität bei New York. "Das Auto ist dann zwar ein Stück dichter an der Verschrottung, die Maya haben einfach von Null wieder angefangen."

Maya kannten verschiedene Kalendertypen

Die Mauern in einem Teil des Hauses seien mit eingravierten Zeichen bedeckt gewesen, ein Großteil davon stelle Berechnungen zu den verschiedenen kalendarischen Zyklen der Maya dar, so die Forscher. Unter den Funden seien ein zeremonieller Kalender mit 260 Tagen, ein Sonnenkalender mit 365 Tagen, ein Jahreszyklus mit 584 Tagen des Planeten Venus sowie ein 780-tägiger Mars-Kalender, erklärte der Archäologe. Andere Kalender folgten den Mondphasen.

Laut David Stuart, Professor für mesoamerikanische Kunst an der Universität von Texas in Austin, handelt es sich bei den Inschriften um die ersten der Maya-Kunst. Es seien winzige Striche und Punkte, welche Zahlenreihen darstellten, sagte Stuart, der die Zeichen entzifferte. Derartige Zeichen seien bislang nur im Dresdner Maya-Kodex, einem zwischen 1200 und 1250 verfassten 78-seitigen Buch, gesehen worden. Der Kodex wird in der der Sächsischen Landesbibliothek aufbewahrt und ist ihr zufolge das älteste erhaltene Buch der Maya.

Berechnungen direkt auf Mauern

Interessant sei an dem Kalenderfund vor allem, dass die Maya ihre Berechnungen auf Mauern machten, lange bevor Schreiber sie in den Kodizes niederschrieben, sagte der Astronomie- und Anthropologie-Professor Anthony Aveni von der New Yorker Colgate-Universität. Offenbar hätten Schreiber, welche bei den Maya die Funktion von Historikern hatten, bereits vor dem Verfassen von Büchern Mauern als Tafeln benutzt, sagte Aveni. Die Schriften der Maya sind das Archiv dieser präkolumbianischen Hochkultur. Ein Großteil der Maya-Bevölkerung wurde von den spanischen Eroberern getötet.

Der Forscher Saturno hatte im Jahr 2010 mit seinen Mitarbeitern das Haus freigelegt, in dem die Mauer-Inschriften entdeckt wurden. Der Ausgrabungsort Xultún umfasst auf einem Gelände von 3100 Hektar 56 Bauten und war Wohnort tausender Maya. Die Stätte war vor etwa hundert Jahren von guatemaltekischen Arbeitern entdeckt worden. In den 1920er Jahren wurde der Ort erstmals kartografiert, in den 1970er Jahren wurden die Karten präzisiert. Die Studie erscheint in der jüngsten Ausgabe des US-Wissenschaftsmagazins "Science" sowie in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift "National Geographic".

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