Justiz Kreuzworträtselmord wird nach 32 Jahren neu aufgerollt
News folgenEiner der spektakulärsten Kriminalfälle der DDR-Geschichte wird nach 32 Jahren neu aufgerollt: Im Januar 1981 war der sieben Jahre alte Lars ermordet und seine Leiche in einem Koffer verpackt aus einem Zug geworfen worden. Ein ausgefülltes Kreuzworträtsel führte die Polizei Monate später zum 18-jährigen Täter. Doch ein Buch, das die damalige Freundin des Mannes jetzt geschrieben hat, wirft ein neues Licht auf den Fall.
Die Staatsanwaltschaft Halle habe von Amts wegen ein Mordermittlungsverfahren gegen die damalige Freundin des Täters eingeleitet, sagte Sprecher Klaus Wiechmann der "Mitteldeutschen Zeitung". Auslöser seien Zeitungsinterviews und das gerade erschienene Buch, in dem die 49-Jährige das damalige Geschehen verarbeitet - verpackt in eine fiktive Rahmenhandlung.
Frau verstrickt sich in Widersprüche
Nach Angaben der "Mitteldeutschen Zeitung" hat die Frau in einem Interview gesagt, dass sie ihren damaligen Freund bei der Tat in der Wohnung ihrer Mutter überrascht habe. Der Täter habe sie festgehalten und unter Druck gesetzt. Das habe bislang keiner gewusst, so die Zeitung.
Die Frau sei mittlerweile mehrfach von der Staatsanwaltschaft befragt worden, wobei sich Widersprüche zu ihren früheren Aussagen ergeben hätten. So sei beispielsweise unklar, ob der Siebenjährige noch gelebt habe, als die Frau in der Wohnung war. Es stelle sich die Frage, ob die heute 49-Jährige der Beihilfe oder sogar Mittäterschaft schuldig sei.
Kreuzworträtsel führte zum Täter
Dem damaligen Freund der Frau war die Polizei 1981 durch ausgefüllte Kreuzworträtsel auf die Spur gekommen, die sie in dem Koffer mit der Leiche gefunden hatte. Sie führten zu der Mutter der Frau und damit zum Täter.
Unter dem Titel "Der Kreuzworträtselmord: Die wahre Geschichte" ist im Sutton-Verlag am 1. Februar das Buch der damaligen Freundin erschienen. Es enthülle, so der Verlag, was nie bekanntgeworden sei: dass sie den Mord entdeckt habe.
