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Krawatten-Kampf im Bundestag eskaliert


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Krawatten-Kampf im Bundestag eskaliert

Von dpa, afp
Aktualisiert am 21.01.2011Lesedauer: 2 Min.
Die Krawatten-Verweigerer Sven-Christian Kindler (rechts) und Andrej Hunko sorgen für Trubel im BundestagVergrößern des BildesDie Krawatten-Verweigerer Sven-Christian Kindler (rechts) und Andrej Hunko sorgen für Trubel im Bundestag (Quelle: Deutscher Bundestag/Lichtblick/Achim Melde für Herrn Hunko von Die Linke/dapd)
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Im Bundestag ist der Streit um einen Krawattenzwang für Abgeordnete eskaliert. Die Schlips-Verweigerer Andrej Hunko (Linke) und Sven-Christian Kindler (Grünen) durften am Donnerstag anders als geplant nicht als Schriftführer neben dem Bundestagspräsidenten Platz nehmen. "Das ist völlig absurd", kritisierte Hunko die Strafmaßnahme.

Ausgelöst wurde der Konflikt von Schriftführer-Obmann Jens Koeppen. Der CDU-Politiker hatte darauf bestanden, dass in dieser Funktion zwingend "eine Krawatte oder dem Entsprechendes" umzulegen sei. Nur so werde die Würde des Hauses angemessen gewahrt.

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"Unverständnis" bei den Grünen

Die beiden widerspenstigen Parlamentarier argumentierten, davon stehe nichts in der Geschäftsordnung des Bundestags. Weißes Hemd und Jackett reichten, meinte Kindler und fügte hinzu: "Es ist sehr fragwürdig, ob so manche Blümchenkrawatte von Koalitionsabgeordneten die Würde des Hauses hebt." Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck drückte in einem Brief an Bundestagspräsident Norbert Lammert sein "Unverständnis" über den Vorgang aus.

Aus Solidarität erschien ein anderer Schriftführer der Linken, Alexander Süßmair, am Donnerstag ausnahmsweise auch ohne Krawatte - und wurde prompt abgelöst. "Aus dem überflüssigsten Kleidungsstück der Welt hat die Mehrheit des Ältestenrats eine Prinzipienfrage gemacht", empörte sich Fraktionsgeschäftsführerin Dagmar Enkelmann. Die SPD zeigte dagegen Verständnis für den strengen Dresscode im Plenarsaal. "Wer im Präsidium sitzt, sollte nicht in Freizeitkleidung erscheinen", meinte Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann.

Musizierende Krawatte sorgt für Wirbel im Unterhaus

Doch bei der Wahl der Krawatten sollten sich die Abgeordneten wohl kein Beispiel an einem britischen Kollegen nehmen: Hier sorgte ein Abgeordneter des britischen Unterhauses während einer durchaus ernsten Parlamentsdebatte mit seiner Krawatte für Heiterkeit. Während der konservative Parlamentarier Nadhim Zahawi über das hoch sensible Thema der Streichungen von Zuschüssen für britische Studenten sprach, ertönte plötzlich eine blecherne Melodie aus seinem Schlips.

Die durch ein Mikrofon verstärkte Musik war so laut, dass sie einige Abgeordnete aufschreckte, die gegen Ende der Debatte nur noch lethargisch in ihren Sitzen ausharrten. Nicht nur die Abgeordneten, auch der Redner selbst suchte im Saal nach der Geräuschquelle. Als Zahawi bemerkte, dass die Musik aus seiner Krawatte kam, stellte er den Ton ab.

Der Abgeordnete entschuldigte sich bei seinen Kollegen. Zu seiner Verteidigung sagte er, er trage die Musik-Krawatte als Unterstützung für eine Organisation, die sich dem Kampf gegen Darmkrebs widmet. Vize-Parlamentspräsidentin Dawn Primarolo rief die schallend lachenden Parlamentarier zur Ruhe auf und riet dem Redner, bei der Wahl seiner Krawatten künftig "wählerischer" zu sein.

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