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Konservative geben Helmut Kohl Mitschuld an Euro-Krise


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Konservative geben Helmut Kohl Mitschuld an Euro-Krise

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 02.09.2012Lesedauer: 2 Min.
War maßgeblich an der Euro-Einführung beteiligt: Altkanzler Helmut KohlVergrößern des BildesWar maßgeblich an der Euro-Einführung beteiligt: Altkanzler Helmut Kohl (Quelle: dapd)
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Angesichts der sich zuspitzenden Euro-Krise gibt es immer mehr Kritik an Altkanzler Helmut Kohl. Im Nachrichtenmagazin "Focus" äußerten sich mehrere Politiker und Wirtschaftsgrößen, der CDU-Politiker habe bei der Vorbereitung der Gemeinschaftswährung schwere Fehler gemacht.

Sachsens früherer Ministerpräsident Kurt Biedenkopf sagte dem "Focus", schon während der Verhandlungen zum Stabilitätspakt sei deutlich geworden, dass die meisten Länder strikte Haushaltsdisziplin als Einmischung in ihre politische Souveränität ablehnten. "Kohl konnte nicht ernsthaft darauf hoffen, dass die Stabilitätskriterien eingehalten würden", zitiert das Magazin Biedenkopf auf seiner Internetseite.

Der Kanzler habe sein politisches Schicksal mit dem Euro verbunden und damit eine rationale Debatte verhindert. Kohl sei der Zeitplan "letztlich wichtiger als die Stabilität" gewesen, so Biedenkopf.

„Kohl trägt einen großen Teil der Verantwortung“

Ähnlich äußert sich im "Focus" der Wirtschaftsfachmann und Vorstandsvorsitzende von Thyssen, Dieter Spethmann: "Kohl kannte die vielen berechtigten Einwände gegen die Einführung des Euro." Er habe sie aber beiseite gewischt. "Deshalb trägt er heute auch einen großen Teil der Verantwortung für die Euro-Krise."

Auch der Historiker Hans-Peter Schwarz sieht bei dem Altkanzler eine "maßgebliche Mitverantwortung" für die Euro-Krise. Dem "Focus" sagte er, Kohl sei fest davon überzeugt gewesen, dass eine gemeinsame Währung die Europäische Einigung unumkehrbar machen würde. Dem habe er alles andere untergeordnet.

Allerdings schränkte Schwarz, Autor einer neuen Kohl-Biografie, bei einer Buchvorstellung ein, man dürfe den Altkanzler nicht auf den Euro reduzieren. Kohls breitere Idee sei gewesen, die EU in den 90er Jahren zur "Zentralinstitution der Neuordnung ganz Europas" zu machen und diese auch nach Osten auszuweiten, ohne Russland zu verprellen. Auf die "französische Erfindung" des Euro zur Europäisierung der D-Mark habe er sich für das Ziel der deutschen Vereinigung eingelassen.

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