Kanada: Orcawale tagelang unter Eis eingeschlossen

Zwölf Orcawale, die tagelang im dicken Eis der Hudson Bay in Kanada eingeschlossen waren, sind kanadischen Medienberichten zufolge frei. Wahrscheinlich habe der Wind gedreht, und daraufhin sei die Eisdecke gebrochen, berichtete unter anderem die Zeitung "The Globe and Mail" unter Berufung auf Einwohner der Inuit-Gemeinde.

Der Ort liegt in der Nähe der Stelle, wo die Wale eingeschlossen waren. Tierschützer hatten zuvor um das Leben der auch als Killerwale bekannten Tiere gefürchtet, weil sie nur durch eine kleine Öffnung im Eis Luft holen konnten. Ein Inuit-Jäger hatte die Wale am Dienstag bei der Robbenjagd entdeckt.

Eisbär hatte sich Loch genähert

Die Bewohner eines kleinen Ortes Inukjuak im äußersten Nordosten Kanadas hatten daraufhin die Regierung um Hilfe bei der Befreiung gebeten.

Die Bewohner waren mit Schneemobilen eine Stunde weit zu dem Ort gefahren, wo ein Jäger die gefangenen Tiere entdeckt hatte, und fotografierten die offensichtlich verzweifelten Orcas. Inmitten des Tumults hatte sich auch ein Eisbär dem Loch im Eis genähert und sei von einem Jäger erschossen worden, der sich das Fleisch des Tieres sichern wollte, sagte einer der Bewohner.

Wale in Panik?

Inukpuk sagte, den Walen war ihre Notlage durchaus bewusst: "Hin und wieder schien es, als gerieten sie in Panik." Dann wiederum legten sie weite Strecken unter dem Eis zurück, "wahrscheinlich, um nach einer anderen offenen Stelle zu suchen - die können sie aber nicht finden".

Normalerweise sind Orcas in Inukjak ein seltener Anblick. Möglicherweise waren die Wale von einem plötzlichen Temperaturabfall überrascht worden und deshalb unter dem Meereis eingeschlossen worden.