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Italien: Sexwitz von Berlusconi wird Renner im Web


Ausland
Sexwitz von Berlusconi wird Renner im Web

Von dpa, dapd
Aktualisiert am 11.02.2013Lesedauer: 2 Min.
Silvio Berlusconi: Sexwitz wird Renner im WebVergrößern des BildesSilvio Berlusconi reißt wiedermal einen schlüpfrigen Witz (Quelle: reuters)
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Silvio Berlusconi

"Sie kommen? Und wie viele Male kommen Sie so?", fragte der Medienzar mit breitem Lächeln bei einer Angestellten einer norditalienischen Firma für Solaranlagen nach. Dort absolvierte Berlusconi gerade einen Wahlkampfauftritt. Das junge Mädchen auf der Redebühne, das eigentlich über seine Arbeit sprechen sollte, reagierte mit verlegenem Lachen, das Publikum mit brausendem Applaus.

Die Videoaufnahme von Berlusconis jüngstem Wahlkampf-Witz war am Montag bereits ein Renner im Internet, stieß allerdings auch auf Kritik. "Keine Korruption und kein Steuerbetrug ist so widerlich wie das hier", monierte etwa ein aufgebrachter Italiener auf Facebook. Nicht zuletzt die Frauen müssten sich gegen diese Herabwürdigungen wehren, forderte er.

Prahlerei mit "Playboy-Künsten"

Dabei dürften die Italiener derartige Aussprüche von Berlusconi gewöhnt sein. Der an der Spitze des Mitte-Rechts-Lagers kämpfende Medienmogul ist für seine Schwäche für junge, schöne Frauen international bekannt. Immer wieder setzte er sich in den vergangenen 20 Jahren gern als Casanova in Szene.

So kam es 2005 zum Eklat, als Berlusconi damit prahlte, bei der finnischen Präsidentin all seine "Playboy-Künste" aufgeboten zu haben, um die Nordländer im Zwist um die EU-Lebensmittelbehörde zum Einlenken zu bewegen. Im Wahlkampf 2008 erboste er dann die italienische Linke mit dem Ausspruch: "Unsere Frauen sind einfach schöner als Eure." In einem seiner noch laufenden Strafverfahren steht Berlusconi wegen Sex mit einer minderjährigen Prostituierten vor Gericht.

Am 24. und 25. Februar wählt Italien ein neues Parlament. Berlusconi steht als Bündnisführer an der Spitze des Mitte-Rechts-Lagers um seine Partei PdL (Volk der Freiheit). Seine Koalition lag in den letzten Umfragen circa fünf Prozentpunkte hinter der bislang führenden Linken. Wahlbeobachter halten jedoch aufgrund des komplizierten italienischen Wahlrechts eine Pattsituation für das wahrscheinlichste Ergebnis des Urnengangs. Berlusconi will aber - nach letztem Stand - nicht erneut Regierungschef werden.

Keine Gerichtsauftritte im Wahlkampf

Unterdessen haben die Mailänder Richter Berlusconi vor den Wahlen in Italien mehrere Auftritte vor Gericht erspart. Weil der Ex-Regierungschef auch am Montag auf Wahlkampftour war und nicht erscheinen wollte, wurde sein "Ruby"-Prozess um angeblichen Sex mit minderjährigen Prostituierten und Amtsmissbrauch auf den 4. März vertagt.

In Berlusconis Medienset-Berufungsprozess um Steuerbetrug waren zuvor bereits zwei Gerichtstage verschoben worden, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Dieser Prozess geht damit erst am 1. März - also nach den Parlamentswahlen vom 24./25. Februar - weiter. Beide Prozesse sind in der Schlussphase, im Mediaset-Prozess soll das Urteil am 23. März fallen. In erster Instanz war Berlusconi zu vier Jahren Haft verurteilt worden.

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