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Islamisten rufen zu Mordanschlägen in Deutschland auf


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Islamisten rufen zu Mordanschlägen in Deutschland auf

Von dapd, dpa
24.09.2012Lesedauer: 3 Min.
Gewaltsamer Protest gegen das Schmähvideo in PakistanVergrößern des BildesGewaltsamer Protest gegen das Schmähvideo in Pakistan (Quelle: reuters)
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Radikale Islamisten haben nach einem Zeitungsbericht wegen des umstrittenen Mohammed-Films aus den USA zu Mordanschlägen in Deutschland aufgerufen. In einem Drohschreiben fordere ein deutscher Islamist namens Abu Assad seine Glaubensbrüder auf, als Rache für das Video Attentate in Deutschland zu begehen, berichtet die Zeitung "Die Welt".

Darin werde außerdem behauptet, der Schauspieler, der in dem Schmähvideo den Propheten Mohammed spielt, sei ein Deutscher. Bislang ist die Identität des Schauspielers jedoch unbekannt.

"Feinde des Islam enthaupten"

In der Propagandaschrift würden Muslime dazu aufgerufen, die Feinde des Islam zu enthaupten und die Ermordung zu filmen und zu veröffentlichen, "so dass ganz Deutschland, ja sogar ganz Europa weiß, dass ihre verbrecherischen Spielchen [...] durchkreuzt werden".

Die Drohschrift sei in der Internet-Plattform der militanten Globalen Islamischen Medienfront veröffentlicht worden, auf der in der Vergangenheit auch Propaganda-Material des Terrornetzes Al-Kaida verbreitet wurde.

In Sicherheitskreisen sei der Mordaufruf bekannt. Eine Sprecherin des Bundeskriminalamtes sagte nach Angaben der "Welt": "Die Verlautbarung ist dem BKA bekannt. Sie wird derzeit ausgewertet."

14 Islamisten in Ägypten zum Tode verurteilt

Ägyptens Justiz greift indes hart gegen militante Islamisten durch: Ein Gericht in der Provinz Ismailia hat 14 Extremisten zum Tod durch Erhängen und sechs weitere Männer zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die Angeklagten einer Terror-Organisation angehören, die 2011 auf der Sinai-Halbinsel eine Polizeiwache angegriffen hatte. Bei dem Anschlag waren damals ein Zivilist und mehrere Sicherheitskräfte getötet worden.

Die Todesstrafen verdeutlichen den schwelenden Konflikt zwischen der moderat islamistischen Regierung von Präsident Mohammed Mursi und extremistischen Netzwerken. Gegen acht der Angeklagten wurde das Urteil in Abwesenheit verhängt. Sie befinden sich Justizangaben zufolge auf der Flucht. Vier Menschen wurden freigesprochen.

Proteste in der muslimischen Welt reißen nicht ab

Auch zwei Wochen nach Beginn der Proteste gegen den anti-islamischen Schmähfilm ebben die Demonstrationen in der muslimischen Welt kaum ab. Gläubige gingen in Sri Lanka, Aserbaidschan und Nigeria gegen Beleidigungen des Propheten Mohammed auf die Straße. In Sri Lankas Hauptstadt Colombo blockierten mehr als 5000 Muslime eine der Hauptstraßen und forderten die USA auf, den Schmähfilm zu verbieten und dessen Macher zu bestrafen. Sie riefen auch zum Boykott amerikanischer Marken wie Coca-Cola und McDonald's auf.

In der nordnigerianischen Stadt Kaduna marschierten mehrere hundert Menschen durch die Straßen und hinterließen Parolen wie "Tod den Amerikanern, Tod den Israelis" an Wänden. In Aserbaidschan löste die Polizei eine Demonstration in der Hauptstadt Baku auf, wo einige Dutzend Muslime vor der französischen Botschaft protestierten, um ihren Ärger über die Mohammed-Karikaturen in der Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" öffentlich zu machen. Nach offiziellen Angaben wurden 13 Menschen festgenommen.

Pakistan distanziert sich von Kopfgeld auf Regisseur

In Pakistan distanzierte sich die Regierung unterdessen von dem Mordaufruf von Eisenbahnminister Ghulam Ahmad Bilour. Dieser hatte erklärt, er werde eine Tötung des Filmregisseurs mit 100.000 Dollar aus eigener Tasche belohnen. Dies spiegle nicht die offizielle Haltung Islamabads wieder und sei lediglich die persönliche Sichtweise Bilours, hieß es in einer Mitteilung des pakistanischen Außenministeriums.

In den vergangenen zwei Wochen sind bei Protesten gegen Schmähungen des Propheten mindestens 51 Menschen ums Leben gekommen, die Mehrzahl davon in Pakistan. In Libyen wurde der US-Botschafter bei einem Angriff auf das Konsulat in der Stadt Bengasi getötet. Die Spannungen dürften auch bei der UN-Generaldebatte in New York diese Woche eine wichtige Rolle spielen.

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