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Fünf deutsche Buchenwälder zum Weltnaturerbe erklärt


Fünf deutsche Buchenwälder zum Weltnaturerbe erklärt

Von dpa, dapd
Aktualisiert am 27.06.2011Lesedauer: 3 Min.
Buchenwald über den Kreidefelsen der Insel RügenVergrößern des BildesBuchenwald über den Kreidefelsen der Insel Rügen (Quelle: dpa/dpa)
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Fünf deutsche Buchenwälder sind von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt worden. Ausgezeichnet mit dem Titel wurden weiträumige Waldgebiete im Nationalpark Jasmund auf Rügen und im Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern, im Brandenburger Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, im Nationalpark Hainich in Thüringen sowie im hessischen Nationalpark Kellerwald-Edersee. Zusammen umfassen die alten, naturbelassenen Wälder rund 4400 Hektar.

Die über Nordamerika, Europa und Ostasien verbreiteten Buchenwälder gehören zu den sommergrünen Laubwäldern. Insgesamt sind 14 Buchenarten bekannt. Die Rotbuche, wegen der Farbe ihres Holzes so genannt, ist die einzige Art, die Wälder komplett dominieren kann. Einst war die Buche häufigste Baumart in Deutschland, heute kommt sie nur noch in 15 Prozent der Wälder vor.

Nach Einschätzung von Botanikern würden Buchenwälder ohne menschlichen Einfluss weite Teile Europas prägen. Auch Deutschland wäre nahezu komplett mit Buchen bewachsen. Buchen können älter als 400 Jahre werden. Erst im höheren Alter, wenn Baumhöhlen entstehen, werden sie zum Lebensraum für Kleinsäuger, Insekten und Vögel.

Bis zu 10.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten können sich in Buchenwäldern ansiedeln. Die Bäume wachsen sowohl an trockenen als auch feuchten Standorten. Sie besiedeln stark saure, aber auch kalkreiche Böden. Parallel mit der Wiederansiedlung der Buche in Europa nach der letzten Eiszeit wurde hier auch der Mensch sesshaft. Deshalb ist die Buche eng mit der europäischen Kulturgeschichte verbunden, wie die Verankerung zum Beispiel in der Sprache (Buch, Buchstabe) zeigt. Allein in Deutschland lassen sich etwa 1500 Orte auf das Wort Buche zurückführen.

Welterbe-Nationalpark Jasmund

Der Maler Caspar-David Friedrich hat die Landschaft des späteren Nationalpark Jasmunds auf der Insel Rügen mit seinen Werken weltberühmt gemacht: Weiße, steil abfallende Kreidefelsen an der Ostseeküste und dichte Buchenwälder prägen das Gebiet im Nordosten der Insel. Mit einer Größe von rund 3000 Hektar ist der Nationalpark Jasmund der kleinste in Deutschland. Rund 2100 Hektar sind Waldfläche, von denen wiederum rund 80 Prozent Buchenwälder sind.

Nationalpark Kellerwald-Edersee

Uralte, knorrige Buchen sind das Markenzeichen des Kellerwaldes in Nordhessen. Das Gebiet Kellerwald-Edersee mit den Urwaldresten der Buchenwälder wurde am 1. Januar 2004 zum Nationalpark. Auf einer Fläche von knapp 6000 Hektar - etwas größer als der Starnberger See - schützt er südlich des Edersees einen der großen Rotbuchenwald-Bestände Mitteleuropas. Nach Angaben des Nationalparkamtes sind 90 Prozent des noch jungen Nationalparks nutzungsfreier Raum.

Müritz-Nationalpark

Die Buchenwälder von Serrahn in Mecklenburg-Vorpommern sind Teil des größten deutschen Nationalparks im Binnenland - des Müritz-Nationalparks an der Mecklenburgischen Seenplatte. Mit 6200 Hektar nimmt das "wilde Teilgebiet" Serrahn etwa ein Fünftel des Großschutzgebietes ein. Weltnaturerbe-würdig sind die uralten Buchenwälder auf 244 Hektar Fläche. Die ältesten Buchen sind zwischen 200 und 300 Jahren alt, auch viele abgebrochene und umgestürzte Bäume prägen die hügelige, von Teichen durchzogene Landschaft.

Nationalpark Hainich

Der 7500 Hektar große Nationalpark Hainich im Westen Thüringens wurde Ende 1997 gegründet und ist das größte zusammenhängende Laubwaldgebiet in Deutschland. Das geschützte Buchenwald-Gebiet ist Heimat seltener Tiere und Pflanzen wie Wildkatze und Orchideen. Rund 2100 Hektar sind Totalreservat, in dem keine Forstwirtschaft erlaubt ist. Das Gebiet war jahrzehntelang Truppenübungsplatz. Das ist ein Grund, warum sich so viele gefährte Arten erhalten konnten. Der Hainich, der insgesamt 15 000 Hektar umfasst, gilt als einer der größten zusammenhängenden Buchenwälder Europas.

Buchenwald Grumsin

Der Buchenwald Grumsin im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin in Brandenburg hat seit mehreren hundert Jahren nahezu flächendeckend als Laubwald überdauert. Nach 1945 wurde das Areal zum Staatsjagdgebiet der DDR. Weil der Wald nicht betreten werden durfte, konnten sich seltene Tierarten vermehren. Seit 1990 ist der Grumsin ein bedeutender Teil der Kernzone des Reservats. Dort befinden sich auch zahlreiche Moore und Kleingewässer. In dem Wald gibt es zudem einen hohen Anteil an Altholz. Das jetzt als UNESCO-Weltnaturerbe nominierte Gebiet ist insgesamt 670 Hektar groß.

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