Archäologie Wo ist Kaiser Wilhelms Klo?
Erst vor kurzem war bekannt geworden, dass der Lokus von Kaiser Wilhelm II. nur 28 Seemeilen vor Rügen unter Wasser liegt, im Wrack des Kreuzers "Undine", der vor einem knappen Jahrhundert gesunken ist. Jetzt scheint die aristokratische Kloschüssel verschwunden zu sein. Offenbar haben Diebe das versunkene Schiff geplündert.
Die Küsten-Archäologen sind schockiert, schreibt "Bild.de". Unterwasserarchäologe Reinhard Öser hatte das Klo vor sieben Jahren entdeckt und die Erlebnisse seiner Expeditionen kürzlich in dem Buch "Kriegsschrott in der Ostsee" geschildert. Jetzt ist das Artefakt verschwunden: "Den Diebstahl hat ein Tauchkollege festgestellt. Wir haben sofort das zuständige Landesamt für Bodendenkmalpflege informiert", zitiert das Online-Portal den 51-Jährigen.
Nur Tauchprofis können hinter dem Diebstahl stecken, ist Öser sicher. Das Wrack liegt auf dem Grund der Ostsee in 50 Meter Tiefe.
Dort hatte Öser den Kreuzer "Undine" entdeckt: „Er war 1915 von den Briten versenkt worden“, sagte der Experte der "Bild"-Zeitung. Ein U-Boot traf den Kreuzer, der sehr schnell sank. Ein deutsches Torpedoboot konnte die Besatzung an Bord nehmen, dennoch starben 24 Mann. Seitdem liegt das 105 Meter lange Schiff auf dem Grund der Ostsee.
Überraschung bei Recherchen
Zunächst schoss Öser nur Bilder von dem Schiff, dann stieß er auf das Urinal und eine Badewanne. Was es mit ihnen auf sich hatte, fand der Archäologe erst heraus, als er Recherchen über die "Undine" anstellte: Kaiser Wilhelm II. (1859–1941) muss sie selbst benutzt haben, denn er war am 11. Dezember bei der Schiffstaufe dabei und ging zur Jungfernfahrt an Bord.