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Antarktis: Schiff vom Eis zerquetscht und gesunken


Panorama
Vom Eis zerquetscht und gesunken

Von t-online
23.06.2012Lesedauer: 2 Min.
Ein trauriger aber auch faszinierender Anblick: Die "Mar Sem Fim" auf dem Grund der Maxwell Bay in der Antarktis.Vergrößern des BildesEin trauriger aber auch faszinierender Anblick: Die "Mar Sem Fim" auf dem Grund der Maxwell Bay in der Antarktis. (Quelle: Ruslan Eliseew)
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Es war das dramatische Ende einer Fahrt durchs ewige Eis: In der Nacht auf den 8. April verließ die vierköpfige Besatzung fluchtartig die brasilianische Yacht "Mar Sem Fim". Das Schiff war zu Forschungszwecken in der Antarktis unterwegs gewesen, als es in einen Sturm geriet.

Als die Wetterbehörden bis zu zehn Meter hohe Wellen ankündigten, hatte die Crew, die gerade durch die Maxwell Bay schaukelte, bereits vergeblich versucht, ihr Schiff an einen geschützten Ort zu bringen.

Als sich die Wetterbedingungen weiter verschlechterten und der Wind mit Geschwindigkeiten von etwa 120 Kilometern pro Stunde über Deck fegte, setzte der Kapitän der "Mar Sem Fim" (zu deutsch: "Endlose See") einen Notruf ab. Die vierköpfige Mannschaft konnte von der chilenischen Marine geborgen werden.

8000 Liter Diesel bedrohen die Umgebung

Die Männer wollten auf dem Marine-Stützpunkt eine Wetterbesserung abwarten und dann zu ihrem Schiff zurückkehren. Doch dazu kam es nicht mehr: Wie in Caspar David Friedrichs berühmtem Gemälde "Das Eismeer" aus dem 19. Jahrhundert, wurde das herrenlose Schiff von den Eismassen zerdrückt und sank vor den Augen der Crew.

Der russische Fotograf Ruslan Eliseew ( http://bellinshausen.livejournal.com ) der seit vielen Jahren in der Antarktis arbeitet, war in der Nähe und konnte das Drama mit seiner Kamera festhalten.

Den chilenischen Behörden bereitet der Treibstoff an Bord des Schiffes große Sorgen. Sie befürchten eine Umweltkatastrophe in der hochsensiblen Region: In den Tanks der Yacht, die in neun Metern Tiefe liegt, befinden sich etwa 8000 Liter Diesel.

Die 20 Meter lange "Mar Sem Fim" hatte einen Wert von 700.000 Dollar und gehörte dem brasilianischen Journalisten João Lara Mesquita. Der hatte einen Dokumentarfilm über die Antarktis produzieren wollen.




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