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Angriff auf Bin Laden mit geheimem Tarnkappen-Helikopter?


Einsatz gegen Bin Laden
Angriff mit geheimem Tarnkappen-Helikopter?

spiegel-online, jok

Aktualisiert am 05.05.2011Lesedauer: 3 Min.
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Die US-Spezialeinheit hat beim Einsatz gegen Bin Laden womöglich bisher unbekannte Helikopter-Technik eingesetzt. Neue Aufnahmen des zerstörten Hubschraubers nähren Spekulationen über Stealth-Technologie und einen besonderen Schalldämpfer. Vor allem der Rotor der Maschine scheint neuartig.

Die US-Spezialeinheit im Einsatz gegen Osama Bin Laden näherte sich der Stadt Abbottabad im Schutz der Nacht. Doch offenbar nutzten die Navy Seals bei ihrer Kommandoaktion auch bisher unbekannte Tarntechnologie, um einer möglichen Radar-Ortung zu entgehen. Diese Vermutung legen neue Aufnahmen des verunglückten Hubschraubers nahe, die die Nachrichtenagentur Reuters veröffentlichte. Laut Reuters entstanden die Aufnahmen am frühen Montagmorgen.

Hinweise auf Stealth-Technologie

Nach Einschätzung von Experten des US-Senders CNN deuten die Aufnahmen vom Heck des verunglückten Hubschraubers auf die Verwendung der sogenannten Stealth-Technologie hin. Diese macht die Maschinen auf Radarschirmen beinahe unsichtbar und wird schon lange erfolgreich bei Kampfflugzeugen eingesetzt. Besonders die Form und das Material des hinteren Rotors der Maschine seien so bisher unbekannt, so der Sender.

Über den Typ der Maschine gibt es keine gesicherten Angaben, vieles deutet jedoch auf einen Stealth-Blackhawk-Hubschrauber hin, über dessen Existenz es bisher nur Gerüchte gab. "Das ist das erste Mal, dass wir einen Stealth-Hubschrauber im Einsatz gesehen haben", sagte Luftfahrtexperte Bill Sweetman dem US-Sender ABC.

"Das ist eine Premiere"

Diese Einschätzung teilt Dan Goure vom Lexington Institute in Arlington, Virginia, das der US-Rüstungsindustrie nahesteht. "Das ist eine Premiere", sagte Goure bei ABC. Ihm ist auf den Aufnahmen eine lärmreduzierende Abdeckung des Rotors aufgefallen. Diese hätte zum einen die Rotorgeräusche gedämpft, aber auch die Radar-Ortung erschwert.

"Das war eindeutig einer der Gründe für den Erfolg der Aktion. Am Boden würde man kaum hören können, das da ein Hubschrauber auf einen zukommt. Das könnte die Reaktion am Boden entscheidend verzögert haben", so Goure. Dies deckt sich mit Angaben von Anwohnern, die die Hubschrauber erst gehört haben wollen, als sie sich bereits direkt über dem Ort befunden haben.

Immer wieder Gerüchte über Tarnkappen-Helikopter

Das Konzept eines Stealth-Hubschraubers ist nicht neu. Laut der Web-Seite globalsecurity.org, die sich sicherheitspolitischen Themen widmet, gab es schon während des Vietnam-Krieges erste Pläne. Unter dem Codenamen "The Quiet One" ("Der Leise") arbeiteten die Techniker damals angeblich vor allem an der Geräuschreduzierung der Rotoren. In Serie ging die Maschine jedoch nie. In den achtziger und neunziger Jahren ging die Entwicklung trotzdem weiter, nun wurde auch auf die Reduzierung der Radar-Reflektion hingearbeitet. Nun könnten die Trümmerteile einen Beweis für den Einsatz einer solchen Maschine im Ernstfall geliefert haben.

Dabei kam es zu einer brenzligen Situation, die mit dem Verlust des High-Tech-Fluggeräts endete. Nach Darstellung des US-Militärs waren mehrere Helikopter an der Aktion in Abbottabad beteiligt. Diese seien auf dem Grundstück gelandet, einer von ihnen war dabei zu einer "weichen Notlandung" gezwungen. Warum genau, ist unklar. Die US-Behörden beharren auf einem technischen Defekt als Ursache, von ungewöhnlich hohen Temperaturen ist die Rede. Augenzeugen berichteten dagegen, der Beschuss vom Boden habe die Notlandung erzwungen.

Sprengung des Hubschraubers nicht komplett

Nach Darstellung der Regierung sprengten die Soldaten den stark beschädigten Hubschrauber wenig später, um keine sicherheitsrelevanten Informationen zurückzulassen. Zahlreiche Bewohner von Abbottabad bestätigen eine Detonation im Gebiet der Bin-Laden-Residenz. Dabei wurde der Hubschrauber jedoch nicht vollkommen zerstört, wie die neuen Aufnahmen bestätigen. Mit dem Einsatz gegen Osama Bin Laden könnte das US-Militär also eines seiner bestgehüteten Geheimnisse preisgegeben haben.

Militärexperten sehen nun das Risiko von Spionage. "Es gibt sicher einige Leute im Pentagon, die sich große Sorgen machen, was jetzt mit den Teilen passiert und ob einige von ihnen vielleicht schon auf dem Weg nach China sind", sagte Richard Clarke, ehemaliger Berater im Weißen Haus und heute Analyst für ABC. Das chinesische Militär arbeite schon lange an einer Stealth-Technologie und habe gute Beziehungen zur pakistanischen Armee, so Clarke weiter. Wo sich die Hubschrauberteile derzeit befinden, ist unklar.

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