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"System M": Ex-Kohl-Beraterin greift Angela Merkel frontal an


Gesellschaft
Das "System M"

dapd, Von André Spangenberg, dapd

Aktualisiert am 23.08.2012Lesedauer: 2 Min.
Angela Merkel: "Patin" wird die Bundeskanzlerin von Kohls Ex-Beraterin Gertrud Höhler in deren neuem Buch genanntVergrößern des BildesAngela Merkel: "Patin" wird die Bundeskanzlerin von Kohls Ex-Beraterin Gertrud Höhler in deren neuem Buch genannt (Quelle: dpa)
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Volle Breitseite gegen die Bundeskanzlerin: Ausgerechnet die frühere Beraterin von Angela Merkels politischem Ziehvater Helmut Kohl geht in einem neuen Buch mit Person und Politik der CDU-Chefin hart ins Gericht. "Die Patin" heißt es, das "System M" wird darin kritisiert, das zur "Entdemokratisierung" der deutschen Gesellschaft führen würde.

Die harschen Worte hat die Publizistin und Politikberaterin Gertrud Höhler formuliert, ihr Buch hat sie jetzt in Berlin vorgestellt. Höhler, CDU-Mitglied, war in den 1980er Jahren Wegbegleiterin und Beraterin des damaligen Bundeskanzlers Kohl und von 1987 bis 1989 Beraterin des Deutsche-Bank-Chefs Alfred Herrhausen, der dann einem RAF-Attentat zum Opfer fiel. In den 90ern war sie Beraterin mehrerer Großunternehmen.

Angriff auf Merkels Ost-Herkunft

Höhler beschreibt darin ein "System M", das Merkel etabliert habe, um alle innerparteilichen Gegner zu beseitigen. Dieses System trage dazu bei, dass sich die CDU schleichend von ihrem Wertesystem verabschieden würde. Zudem werde Moral in der Folge in der Gesellschaft immer mehr als Manövriermasse betrachtet. Das von Merkel in den jüngsten Debatten benutzte Wort "alternativlos" sei eine "Anti-Freiheits-Vokabel", sagte Höhler in Berlin.

Schuld daran, so glaubt die Autorin, trage sicherlich die Herkunft der Kanzlerin aus der DDR und ihre Erfahrungen mit der dortigen Diktatur. Diese Erfahrungen führt Höhler auch als Grund dafür an, dass Merkel in der Bewältigung der aktuellen Krisen immer mehr am Parlament vorbei agiere - ein Vorwurf, der auch Merkels Vorgänger im Kanzleramt, Gerhard Schröder, gemacht wurde.

Entscheidungen der Kanzlerin zur Euro-Krise, zur Energiewende und zum Ausstieg aus der Atomkraft trügen gesetzeswidrige Züge. "Hier sind ständig Gesetze gedehnt oder gebrochen worden", findet Höhler.

Weckruf, kein Aufruf zum Sturz

Ungeachtet der direkten und teilweise sehr persönlichen Kritik versteht die Autorin ihr Buch nicht als direkte Aufforderung zum Sturz von Merkel. Vielmehr soll es angesichts des Moralverfalls und eines zunehmend "geheimbündlerischen Agierens" der Politik ein "Weckruf" sein.

Auf die Frage, ob sie Merkel als Antidemokratin sehe oder ihr mafiöse Strukturen unterstelle, antwortete Gertrud Höhler bei der Buchvorstellung in Berlin nicht. "Ich überlasse es den Lesern, zu ihrem Schluss zu kommen."

Das Buch wird vom Züricher "Orell Füssli Verlag" herausgegeben und hat eine Erstauflage von 35.000 Exemplaren. Eine zweite Auflage sei bereits im Gespräch, heißt es beim Verlag.

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